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Celine aus Klein Wanzleben Miss Germany 2019: Celine Peschek tritt als Miss Sachsen-Anhalt an

Von Bärbel Böttcher 20.02.2019, 11:00
„Miss Sachsen-Anhalt“ Celine Peschek will „Miss Germany“ werden.
„Miss Sachsen-Anhalt“ Celine Peschek will „Miss Germany“ werden. Andreas Stedtler

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Auf diese Frage gibt das Spieglein in Sachsen-Anhalt - anders als im Märchen - eine ganz klare Antwort: Celine Peschek.

Die 19-Jährige aus dem Zuckerdorf Klein Wanzleben in der Börde hatte Anfang November vergangenen Jahres beim Landeswettbewerb um den Titel „Miss Sachsen-Anhalt“ ihre hübsche Nase vorn. Nun kämpft sie am Sonnabend mit den 15 anderen Landes-Schönheiten um die Krone der „Miss Germany“.

Für Celine ist es wie ein Märchen, in diesem Feld eine der Kandidatinnen zu sein. Hat sie doch nicht im Traum daran gedacht, den Landesausscheid zu gewinnen.

Ihre Bewerbung bei der Miss Germany Corporation (MGC), die sowohl die Landes- wie auch die Bundeswettbewerbe organisiert, hielt sie denn auch bis zum Schluss geheim. Nur die Eltern und ihr Zwillingsbruder waren eingeweiht. Es wäre ihr peinlich gewesen, das Ganze erst an die große Glocke zu hängen und am Ende mit leeren Händen dazustehen. „Ich hatte ein wenig Angst vor der Häme“, bekennt die junge Frau.

Celine Peschek wird Miss Sachsen-Anhalt: Im Abiball-Kleid zum Sieg

Aber sie wollte einfach mal etwas Neues und Aufregendes erleben, interessante Leute kennenlernen. „Der Alltag kann ja mitunter ziemlich langweilig“, sagt Celine. Eltern und Bruder bestärkten sie in ihrem Entschluss, warnten aber gleichzeitig davor, der Sache allzu große Bedeutung beizumessen. Doch Celine überzeugte die Jury im Weißenfelser Einkaufszentrum.

Zunächst mit ihrem Auftritt in Abendgarderobe - bei dem sie auf dem Laufsteg das Kleid vorführte, das sie beim Abi-Ball trug. Danach mit einem sommerlichen Outfit. Am Ende konnte sie es kaum fassen, als Siegerin nach Hause zu fahren. Wo sie viele Hände von nicht minder überraschten Freunde, Bekannten und Nachbarn drücken musste.

Wer bei diesen Schönheitswettbewerben übrigens darauf wartet, die jungen Frauen in knappen Bikinis zu sehen, der wird seit kurzem enttäuscht. „Die Auftritte in Bademode wurden abgeschafft, weil das zu sexistisch ist“, erklärt Celine.

Miss-Germany Geschäftsführer Max Klemmer drückte es bei der Verkündung dieser Entscheidung im Sommer des vergangenen Jahres etwas vornehmer aus: „Wir brauchen keine Bademode, um die Teilnehmerinnen wirklich kennenzulernen“, sagte er. „Wir wollen die ,Miss Germany’ als Persönlichkeit herausstellen. Dafür war der Bikini-Durchgang nicht sehr relevant.“ Mit der Entscheidung reagiere man auch auf die gesellschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre.

Die Gefahr, nur auf ihr Äußeres reduziert zu werden, die sieht Celine nicht. „Das Bild der oberflächlichen Miss hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt“, sagt sie. Es handle sich heute fast durchweg um gut gebildete junge Frauen.

Selbstbewusst verweist Celine Peschek auf ihr solides Zweier-Abitur. Und auf ihre Ausbildung zur Logistik-Kauffrau, die sie im Magdeburger Hafen absolviert. „Es ist ja nicht mein Vollzeit-Job ,Miss Sachsen-Anhalt’ zu sein. Das läuft nebenher“, betont Celine.

Doch das, was da so nebenher läuft - vorwiegend abends und an den Wochenenden - fordert der jungen Frau viel an Zeit und Kraft ab. Sie ist Gast zahlreicher Empfängen und Veranstaltungen - auch sportlichen wie im Januar beim Pape-Cup, einem Hallenfußballturnier in Magdeburg.

Miss Sachsen-Anhalt: Celine Peschek tut anderen gerne etwas Gutes

Auf einem anderen Blatt steht ihr soziales Engagement. So hat Celine Anfang des Jahres ihren Kleiderschrank gründlich durchforstet und dabei alles, was sie selbst nicht mehr anzieht, als Kleiderspende dem Roten Kreuz zu übergeben. Gutes zu tun sei einer ihrer Neujahrsvorsätze gewesen, sagt sie. Und das Jahr ist noch sehr jung.

Trotz allem - Celine, die noch Solo ist, beteuert auch noch Zeit für Freunde und Hobbys zu haben. Für das gemeinsame Kochen zum Beispiel. Gemüsepfanne mit Garnelen ist da der große Favorit. Sie treibt gern Sport und schwärmt für alles was einen kräftigen Adrenalin-Schub bringt. So wie eine Achterbahnfahrt oder der Fallschirmsprung aus einem Helikopter in Sydney.

Im Winter läuft sie eigentlich gern Ski. Doch in diesem Februar waren nicht schneebedeckte Berge das Ziel der Reisefreudigen. Ganz im Gegenteil. Es ging auf die spanische Insel Fuerteventura, wo alle 16 Missen eine Woche lang auf den großen Tag am Sonnabend vorbereitet wurden. Lauftraining, ein Knigge-Kurs, Workshops für die Schönheit, Foto-Shootings und vieles mehr stand dort auf dem Programm.

Jetzt fiebern die Teilnehmerinnen bereits im Europa-Park Rust in Baden-Württemberg dem großen Finale entgegen. Auch hier heißt es wieder täglich: Training auf dem Catwalk.

Übrigens erzählt Celine von einer Packliste, die alle Frauen bekommen haben, bevor sie sich ins Camp aufmachten. Neben den Abendkleidern fallen ihr spontan zwei darauf vermerkte Dinge ein: Highheels - ohne Plateau-Sohle - und Blasenpflaster.

Prüfungen stehen bei Miss Sachsen-Anhalt 2019 an

Die Wanzlebenerin hofft, am Sonnabend unter die Top-Acht zu kommen. Also wenigstens den ersten Durchgang zu überstehen. Aber, so meint sie, durch das Camp auf der spanischen Insel und die Zeit im Europa-Park habe sie so viele Erfahrungen sammeln können, dass die Platzierung eigentlich egal sei. So sehen es auch die Eltern, der Bruder und die Oma, die im Publikum die Daumen drücken. „Es ist etwas, woran sie sich später, wenn sie das Fotoalbum sieht, gern erinnert“, sagt Vater Bernd Peschek

Und wenn sich der ganze Trubel gelegt hat? Dann wird sich Celine in ihre Lehrbücher vertiefen. Im Mai stehen die ersten Abschlussprüfungen an. Wegen ihrer guten Ausbildungsergebnisse kann sie die Lehre ein Jahr früher als gewöhnlich beenden.

Was unmittelbar danach passiert, dass hat die junge Frau noch nicht entschieden. Sie möchte eine Logistik- oder Management-Studium aufnehmen. Da sie aber ein Jahr eingespart hat, erwägt sie, eine Zeit lang ins Ausland zu gehen. Vielleicht in den USA. Vielleicht nach China, Sri Lanka, Costa Rica - als Au-pair oder im Rahmen eines Work-and-Travel-Programms, was heißt, für Kost und Logis in fremden Ländern zu arbeiten. Vielleicht aber gibt es ja eine zweite Überraschung und Celine muss völlig umdenken. (mz)

„Miss Sachsen-Anhalt“ Celine Peschek sitzt Ende Januar kurz vor ihrer Abreise ins Proben-Camp auf gepackten Koffern.
„Miss Sachsen-Anhalt“ Celine Peschek sitzt Ende Januar kurz vor ihrer Abreise ins Proben-Camp auf gepackten Koffern.
Andreas Stedtler