Gescheiterte Wahlen Ministerpräsidenten: Diese Politiker scheiterten zunächst bei ihrer Wahl im Landtag

Berlin - Bei Ministerpräsidenten-Wahlen haben es einige Kandidaten in Deutschland erst nach Niederlagen geschafft, andere scheiterten komplett.
Einige Beispiele:
VOLKER BOUFFIER (CDU) in Hessen wurde im Januar 2014 mit 62 von 109 abgegebenen Stimmen zum Ministerpräsidenten einer schwarz-grünen Koalition gewählt - allerdings erst im zweiten Wahlgang. Zuvor gab es eine peinliche Panne: Beim ersten Versuch waren falsche Wahlzettel mit der Aufschrift „Max Mustermann“ in die Abstimmung geraten.
ANNEGRET KAMP-KARRENBAUER (CDU) wurde im August 2011 erst im zweiten Wahlgang von 26 der 51 Landtagsabgeordneten zur Regierungschefin des Saarlands gewählt - sie führte eine „Jamaika“-Koalitionen mit FDP und Grünen an. Bei der ersten Abstimmung gegen SPD-Landeschef Heiko Maas hatten beide 25 Stimmen bekommen, bei einer Enthaltung.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin HANNELORE KRAFT (SPD) fehlte im Juli 2010 im ersten Wahlgang eine Stimme für die Mehrheit. Sie wurde im zweiten Wahlgang mit 90 Stimmen gewählt, was der Mandatszahl von SPD und Grünen entsprach. Weil sich die elf Abgeordneten der Linken offenbar enthielten, erreichte Kraft die einfache Mehrheit für ihre rot-grüne Minderheitsregierung.
Thüringens Ministerpräsidentin CHRISTINE LIEBERKNECHT (CDU) wurde im Oktober 2009 erst im dritten Wahlgang gewählt. Zweimal fehlte ihr eine Stimme. Im dritten Anlauf, bei dem die einfache Mehrheit reicht, waren es 55 Stimmen für ihre schwarz-rote Koalition und 27 für den Gegenkandidaten der Linken, Bodo Ramelow, bei 5 Enthaltungen.
Im November 2008 versuchte die hessische SPD-Chefin ANDREA YPSILANTI erfolglos, mit Hilfe der Linken Ministerpräsidentin einer rot-grünen Minderheitsregierung zu werden. Vier Abgeordnete aus der eigenen Fraktion verweigerten ihr einen Tag vor der Wahl die Unterstützung.
Die spektakulärste Abfuhr bei der Wahl zur Regierungschefin erlebte im März 2005 HEIDE SIMONIS (SPD) in Schleswig-Holstein. Sie fiel in vier Wahlgängen durch und trat danach nicht mehr an. Sie wollte eine rot-grüne Koalition mit Hilfe des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW) bilden. Diese verfügte im Kieler Landtag exakt über die zur Wahl benötigten 35 Stimmen - Simonis erhielt aber jeweils nur 34. (dpa)