Alltagsgeschichte Lieblingsfilme, Leinwandliebe: Forscher und Filmfans auf der Spur des DDR-Kinos
Wie eine angehende Historikerin aus Halle ostdeutsche Kinogeschichten sammelt und Enthusiasten aus Burg ihr Filmtheater vor dem Aus gerettet haben.

Halle - Mit den Filmplakaten fing alles an, vor ein paar Jahren. Ein Sammler hatte sie gespendet. Bananenkistenweise lagern sie nun auf dem Flur und in Arbeitsräumen. Dutzende Kartons, voll mit Postern, Szenenfotos oder Pressetexten zu 4.500 in der DDR produzierten oder gezeigten Spielfilmen, Defa-Klassiker wie West-Produktionen. Viele erst grob vorsortiert. Kinogeschichte der DDR in Pappe, zusammengeschnurrt auf wenige Quadratmeter in einem ehemaligen Kindergarten der Universität Erfurt. Die Wände im Flur sind fröhlich-grün gestrichen, an einer Bürotür klebt noch eine Comicfigur. „Die Sanierung ist hier noch nicht angekommen“, sagt Kathleen Kröger halb entschuldigend, halb spöttisch.