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Kurz durchatmen Kurz durchatmen: Erst 2020 soll es weniger Baustellen im Schienennetz geben

Von Alexander Schierholz 13.02.2019, 05:00
Halles Hauptbahnhof ist seit Jahren eine Großbaustelle.
Halles Hauptbahnhof ist seit Jahren eine Großbaustelle. dpa

Halle (Saale) - Das Jahr 2019 hat gerade erst begonnen, doch Bahnpendler in Sachsen-Anhalt können sich schon jetzt auf 2020 freuen: Nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa und der Deutschen Bahn soll der Zugverkehr dann von weniger Bauarbeiten beeinträchtigt werden. Für ein Land, das im Schienennetz praktisch seit Jahren eine Dauerbaustelle ist, ist das eine bemerkenswerte Nachricht.

Die Nasa und die Bahn gaben am Dienstag einen Ausblick auf den Jahresfahrplan 2020. Tenor: Viel ändert sich nicht, aber die Fahrgäste sollen entlastet werden. „2020 wird ein Jahr zum Durchatmen“, sagte Nasa-Prokurist Peter Panitz. Konkret bedeutet das, dass in den beiden großen Knotenbahnhöfen wesentlich weniger beziehungsweise überhaupt nicht gebaut wird.

Nächster Abschnitt am Hauptbahnhof Halle wird fertig

So gehen in Halle im Dezember dieses Jahres vier weitere Gleise im Betrieb; damit müssen dann bis Anfang 2021 nur noch drei S-Bahn-Gleise saniert werden. „In Halle geht es zügig voran“, sagte Wolfgang Merz von der Bahn-Tochterfirma DB Netz, die für die Gleisanlagen zuständig ist. In Magdeburg ruht der Umbau des Hauptbahnhofs im kommenden Jahr sogar vorübergehend komplett.

Die Bau-Schwerpunkte liegen 2020 im Osten Sachsen-Anhalts: im Knoten Dessau/Roßlau sowie auf der Strecke Wittenberg-Berlin. Diese wird von Oktober bis Mitte Dezember 2020 wegen Bauarbeiten in Brandenburg voll gesperrt. Fernzüge sollen über Dessau umgeleitet, Regionalbahnen durch Busse ersetzt werden.

Nur wenige Fahrplanänderungen sind geplant

Die Fahrplanänderungen 2020 sind nach den ersten Entwürfen im wesentlichen eher kosmetischer Natur: Da zusätzliche Frühzüge, hier ein Abendzug weniger, dort kürzere Fahrzeiten. Die wichtigsten Neuerungen: Der Regionalexpress 13 zwischen Magdeburg und Leipzig via Dessau und Bitterfeld verkehrt ab 2020 stündlich statt im Zwei-Stunden-Takt.

Auf der S3 Halle-Leipzig wird künftig auf sächsischer Seite zwischen Leipzig und Schkeuditz im Berufsverkehr in einem engeren Takt gefahren, also mit zusätzlichen Zügen. Der Grund ist der Ansturm auf das Berufsschulzentrum in Schkeuditz.

S-Bahn-Strecke Halle-Leipzig soll entlastet werden

Die Nasa verspricht sich davon eine Entlastung für die Gesamtstrecke. Die Zusatzbahnen ersetzen die erst im vorigen Dezember eingeführten Entlastungszüge zwischen Halle und Leipzig, die unter anderem mit Doppelstockwagen betrieben werden.

Jetzt sind die Fahrgäste gefragt: Seit Dienstag stellt die Nasa die Fahrplanentwürfe für 2020 schrittweise ins Internet. Bis zum 3. März können Pendler per Online-Formular ihre Meinung dazu äußern. Die Nasa bietet diesen Service bereits seit 14 Jahren.

Für den Jahresfahrplan 2019 gingen vor einem Jahr 240 Kommentare zu 370 Themen ein; 100 Anregungen wurden umgesetzt. Oft müssten gegensätzliche Wünsche, etwa nach kürzerer Fahrzeit oder häufigeren Stopps, abgewogen werden, so die Nasa.

Fahrplanentwürfe und Online-Formular: www.mein-takt.de

Bevor Bahnreisende durchatmen können, brauchen sie im laufenden Jahr allerdings noch einmal starke Nerven, vor allem zwischen Halle und Magdeburg: Die wichtige Pendlerstrecke wird, wie schon länger angekündigt, zwischen Juni und Dezember für sechs Monate komplett gesperrt. Auch hier gilt: Der Fernverkehr wird umgeleitet, der Regionalverkehr gestrichen oder durch Busse ersetzt.

Der Grund ist die umfassende Sanierung des Bahnhofs Köthen, darauf wies die Bahn am Dienstag noch einmal hin. „In Köthen reißen wir großflächig alles raus“, sagte Wolfgang Merz von DB Netz. Oberleitungen, Gleise, Weichen Stellwerkstechnik - alles soll erneuert werden. (mz)