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Kritiker sehen die Resozialisierung in Gefahr Kritiker sehen die Resozialisierung in Gefahr: Im Gefängnis fehlen Ausbilder

Von Jan Schumann 29.06.2017, 00:00

Halle (Saale) - Aufgrund des Personalmangels in Sachsen-Anhalts Gefängnissen sehen Oppositionspolitiker nach Informationen der MZ die Resozialisierung junger Straftäter in Gefahr. 

Angesichts spürbarer Lücken in den Ausbildung- und Lehrbetrieben der Justizvollzugsanstalten (JVA) kritisierte Eva von Angern, rechtspolitische Sprecherin der Linken im Landtag, „das Problem ist mittlerweile  in der Jugendanstalt angekommen“. Das sei fatal, weil gerade bei jugendlichen Straftätern die Resozialisierung erfolgsversprechend sei und zwingend gefördert  werden müsse1.

Das Personalproblem in Sachsen-Anhalts Jugendhaftanstalt in Raßnitz (Saalekreis) zeigt sich insbesondere in der Entwicklung der klassischen Berufsausbildung: Von ehemals vier Optionen droht aktuell mittlerweile die dritte wegzufallen. Seit 2005 halbierte sich das Ausbildungspersonal von 31 auf 17 Stellen. Anstaltsleiter Klaus-Dieter Schmidt sagte, die Suche nach Lehrkräften laufe schleppend, „so wie auch außerhalb der Gefängnisse“.

Verstärkt greifen  Anstalten daher mittlerweile auf Honorarkräfte zurück. Das CDU-geführte Justizressort will das Personalkonzept noch 2017 überarbeiten. Es werde geprüft, welche und wie viele Ausbilder künftig nötig seien. Im Raum stehen stärkere Kooperationen mit externen Bildungsträgern. Die Resozialisierung der Täter ist in Deutschland erklärtes Ziel des Haftvollzugs. (mz)