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„Es kommt wieder hoch“ Neuer Krieg, alte Ängste: Was der Ukraine-Konflikt bei Senioren in Sachsen-Anhalt auslöst

Zweiter Weltkrieg, DDR, Wende, Corona - und jetzt erneut Bomben in Europa: Drei Senioren aus dem Harz erzählen, was das Weltgeschehen mit ihnen macht und woraus sie in dieser Zeit Kraft schöpfen.

Von Max Hunger Aktualisiert: 27.03.2022, 10:42
Gemeinsamer Rückblick: Bei Christel Knorre (l.), Fritz Elfruth und Monika Brüggemann wecken die Bilder vom Krieg in der Ukraine Erinnerungen an ihre Erlebnisse in der Nachkriegszeit. Das Zusammensein in der Tagespflege hilft ihnen, auf andere Gedanken zu kommen.
Gemeinsamer Rückblick: Bei Christel Knorre (l.), Fritz Elfruth und Monika Brüggemann wecken die Bilder vom Krieg in der Ukraine Erinnerungen an ihre Erlebnisse in der Nachkriegszeit. Das Zusammensein in der Tagespflege hilft ihnen, auf andere Gedanken zu kommen. Foto: Andreas Stedtler

Thale/MZ - Schlägt Christel Knorre in diesen Tagen die Zeitung auf, wecken die Bilder Erinnerungen in ihr. Es sind keine schönen Erinnerungen. Sie sieht ukrainische Frauen mit ihren Kindern an der Hand auf der Flucht. Was sie am Leib tragen, ist ihr einziger Besitz. „So wie man es heute sieht, so waren wir auch“, sagt die 80-Jährige. Der Krieg in der Ukraine lässt sie an die Zeit nach 1945 in Deutschland denken, an die Nachkriegszeit in einem zerbombten Land. Damals war die gebürtige Berlinerin ein kleines Mädchen, ihr Vater in Kriegsgefangenschaft, das Land hungerte. Sie stützt sich auf ihre Gehhilfen. Die Kriegsbilder von heute bewegen etwas in ihr. „Es kommt wieder hoch.“