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Kohleausstieg Kommentar zur Energiewende in Sachsen-Anhalt: Windkraft ist der Schlüssel

Angesichts des Kohleausstiegs ist der Ausbau der Windenergie zwingend - allerdings nicht allein in Sachsen-Anhalt.

Aktualisiert: 27.12.2021, 20:27
Für die Energiewende braucht es eine echte Akzeptanz für Windkraft, glaubt MZ-Redakteur Jan Schumann.
Für die Energiewende braucht es eine echte Akzeptanz für Windkraft, glaubt MZ-Redakteur Jan Schumann. Foto: dpa

Magdeburg - Eigentlich gibt es an dieser Stelle kein Erkenntnisproblem in Deutschland, trotzdem muss man es immer wieder neu betonen: Ohne Windkraft ist die Energiewende nicht zu schaffen. Dabei ist der Wandel bereits in vollem Gange, er beschleunigt sich aktuell womöglich gar. Denn sollte sich Deutschland mit der neuen Bundesregierung nicht erst 2038, sondern schon 2030 von der Stromerzeugung aus Kohle verabschieden, müssen sehr bald die Grundlagen dafür stimmen.

Das ist bisher nicht der Fall. Deutschland produziert aktuell zu wenig Strom aus erneuerbarer Energie, um den Kohleausstieg zu kompensieren. Daran ändert sich auch nichts, wenn einige Politiker in Sachsen-Anhalt in Dauerschleife betonen, das Bundesland leiste bereits viel in der Windkraft. Es reicht nicht. Richtig ist natürlich: Noch kräftiger müssen jene Länder nachlegen, die in Windkraft-Fragen bis heute besonders zurückhaltend waren. Das gilt etwa für Bayern, Hessen, Baden-Württemberg. Künftig muss klar sein: Die Energiewende ist eine Aufgabe für die gesamte Republik.

Es braucht eine echte Akzeptanz für Windkraft

Es kann deshalb keine Lösung sein, dass einige wenige Bundesländer mit Windrädern zugestellt werden, um fleißig Strom für die Industriezentren im Süden zu liefern. Bereits jetzt gibt es lokalen Protest gegen jede neue Anlage: Ein solches bundesweites Ungleichgewicht schadet der Akzeptanz der Windkraft weiter. Entschärfen lässt sich das, indem künftig tatsächlich jedes Land seinen Anteil am Ausbau leistet.

Außerdem ist entscheidend: Anders als bisher sollten Kommunen direkt von lokalen Windkraftanlagen profitieren. Sei es durch Beteiligung an der Wertschöpfung oder günstigeren Strom: Wenn Städte und Dörfer echte Vorteile erhalten, wächst auch die Akzeptanz. Darauf sollte die Politik stärker setzen, um letztlich auch die Klimaziele zu erreichen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]