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Fremdenfeindliche Straftaten in Sachsen-Anhalt Kommentar zu rassistischer Kriminalität: Die Landesregierung muss ein Stoppzeichen setzen

In Sachsen-Anhalt haben rassistisch motivierte Straftaten ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht. Die Zahlen zeigen einen gefährlichen Trend, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann: Die Landesregierung muss ein Stoppzeichen setzen.

Von Jan Schumann 09.04.2024, 15:45
Die Landesregierung muss zeigen, dass sie die Betroffenen schützt, kommentiert Jan Schumann.
Die Landesregierung muss zeigen, dass sie die Betroffenen schützt, kommentiert Jan Schumann. (Foto: MZ/Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - Diese neuen Daten sind besorgniserregend. Sachsen-Anhalts Polizei registrierte 2023 deutlich mehr fremdenfeindliche Straftaten als in den zurückliegenden neun Jahren – und der Anstieg ist im Jahresvergleich nicht knapp, sondern deutlich.

701 rassistisch motivierte Straftaten zählten die Behörden 2023: Im Jahr zuvor waren es 604, das war der bisherige Höchstwert des zurückliegenden Jahrzehnts.

Gefahr für Migranten ist in Sachsen-Anhalt gestiegen

Die Entwicklung muss Sorge bereiten, denn sie zeigt: Die Gefahr, Opfer verbaler oder körperlicher Gewalt zu werden, ist für Migranten in diesem Land klar gestiegen. Gleichzeitig nehmen auch die rechtsmotivierten Straftaten in Sachsen-Anhalt zu – vor allem Volksverhetzung und das Verwenden verfassungsfeindlicher Symbole.

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All diese Entwicklungen gehören zusammen und deuten auf einen gefährlichen Trend hin: Wo rechtsextreme Propaganda und Hetze den Boden bereiten, kommt es irgendwann auch zu Straftaten gegen Feindbilder – etwa Migranten.

Landesregierung muss zeigen, dass sie Betroffene schützt

Dieses Problem geht das ganze Land etwas an, mit Zivilcourage kann jeder Sachsen-Anhalter in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Straßenbahn gegen offensichtliche Fehlentwicklungen einschreiten.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Aber in dieser Lage ist vor allem die Politik gefragt, ein Stoppzeichen zu setzen. Die Landesregierung muss für das ganze Land sichtbar demonstrieren, dass sie dieses Problem ernst nimmt – und die Betroffenen schützt.