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Kälterekord Kälterekord: Klarer Himmel lässt Temperaturen in dieser Nacht nochmals sinken

27.02.2018, 17:50
Eisblumen auf einer Glasscheibe. Der Winter hat Deutschland fest im Griff.
Eisblumen auf einer Glasscheibe. Der Winter hat Deutschland fest im Griff. imago stock&people

Offenbach/Schierke - Die eisige Polarluft mit zweistelligen Minusgraden hält Sachsen-Anhalt weiter fest im Griff.

Nach einer kalten Nacht mit Tiefsttemperaturen von bis zu minus 18 Grad auf dem Brocken war es am Dienstag tagsüber „wahnsinnig kalt“, sagte Meteorologin Cathleen Weber vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. 

Minus 20 Grad Celsius in Sachsen-Anhalt erwartet

In der Nacht zu Mittwoch sollen die Temperaturen den Wetterexperten zufolge aufgrund eines klaren Himmels weiter sinken. Im Flachland gehe man von Temperaturen von minus 14 Grad aus. In höheren Lagen sei mit bis zu minus 20 Grad zu rechnen. 

Auf dem höchsten Berg des Landes wurden hartgesottene Touristen am Dienstag zumindest mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Bei Sonnenschein und bis zu 150 Zentimeter tiefem, glitzerndem Schnee war die Sicht bis auf eine Weite von 70 Kilometern frei, sagte ein Sprecher der Brockenwarte. Nur die Kälte machte vielen Besuchern in luftiger Höhe zu schaffen: „Am Morgen herrschten gefühlte minus 45 Grad“, sagte der Sprecher.

So wird das Wetter ab Donnerstag

Ab Donnerstag, dem 1. März, wird es aber dank Hoch „Ulrike“ entlang des Rheins langsam milder. Am Sonntag sind demnach am Oberrhein sogar zweistellige Plusgrade möglich, und auch das übrige Deutschland ist den Dauerfrost los.

Die Wetterumstellung bringt allerdings Niederschläge mit sich. Vom Südwesten breiten sich am Freitag Schnee und vermutlich auch Regen in Richtung Osten aus, Glatteis kann die Folge sein.

Ostsee ist zugefroren

Bereits am Dienstag brachten Eis und Schnee Autofahrer im Nordosten in Schwierigkeiten. Mit etwa 30 Zentimetern liegt nach Angaben des Wetterstudios Hiddensee in der Region um Greifswald inzwischen der meiste Schnee.

Auf der Oder bildeten sich nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) in Eberswalde an vielen Stellen Treibeisschollen. Der Fluss wurde für die Schifffahrt gesperrt. An der Ostsee rückten Eisbrecher aus. Im Südwesten berichteten die Pannenhelfer des ADAC von einem Einsatzrekord wegen schwacher oder defekter Batterien sowie eingefrorener Kühlsysteme.

Winter 2017/2018 trotz Rekorden recht mild

Trotz seines eisigen Endes ist der Winter 2017/2018 in Deutschland im Vergleich mild gewesen. Die Durchschnittstemperatur betrug 1,6 Grad und lag damit 1,4 Grad über dem Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 und 0,7 Grad über dem Schnitt der Jahre 1981 bis 2010.

Wenig Frost gab es im Dezember und Januar, in Rheinfelden am Hochrhein war es am 3. Januar mit 16,2 Grad am wärmsten. Eisig kalt präsentierte sich dann der Februar: In Gießen und Chemnitz beispielsweise sei bislang keine einzige Nacht in dem Monat frostfrei gewesen.

Der Winter war auch zu nass, wie der DWD in Offenbach mitteilte. Mit im Schnitt rund 195 Litern pro Quadratmeter überstiegen die drei Monate Dezember, Januar und Februar ihr Soll von 181 Litern um neun Prozent.

Wenig Sonne im Harz

Mit 920 Litern hatte der Kurort St. Blasien-Menzenschwand im Schwarzwald die Nase vorn, im nördlichen Harzvorland fielen dagegen örtlich weniger als 65 Liter.

Nach einem ausgesprochen trüben Beginn legte der Winter am Ende in Sachen Sonnenschein noch kräftig zu und übertraf sein Soll von 154 Sonnenstunden mit rund 170 Stunden. Am sonnigsten war es im südlichen Brandenburg mit mehr als 230 Stunden. Der Thüringer Wald und der Harz erlebten dagegen nur rund 100 Stunden Sonnenschein.

Die DWD-Wetteraussichten für Sachsen-Anhalt

Am Mittwoch scheint überwiegend die Sonne. Es bleibt ganztags trocken. Bei schwachem östlichem Wind werden Tageshöchstwerte von -7 bis -5, im Harz von -12 bis -7 Grad erreicht. In der Nacht zum Donnerstag ist es meist klar und trocken. Bei Minima zwischen -11 und -13, im Harz bis -18 Grad weht schwacher Nordostwind.

Am Donnerstag scheint neben wenigen Wolken verbreitet die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 und -6 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost mit zeitweiligen stürmischen Böen auf dem Brocken. In der Nacht zum Freitag verdichtet sich die Bewölkung und es bleibt vorerst trocken. Die Tiefstwerte liegen zwischen -10 und -15 Grad. Der Wind dreht zurück auf Ost und weht schwach.

Am Freitag zeigt sich neben einigen Wolken ab und zu die Sonne. Gelegentlich fallen wenige Flocken. Die Maximumtemperaturen liegen zwischen -3 und -1 Grad. Der Ostwind weht schwach bis mäßig. In der Nacht zum Samstag nimmt die Bewölkung zu und ausgangs der Nacht setzt von Westen Schneefall ein. Dabei ist Glätte wahrscheinlich. Bei Minimumtemperaturen zwischen -8 und -11 Grad weht der Wind aus Ost schwach. (dpa/mz) #html