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Debatte um Kleiderordnung Keine Jogginghose an Schulen? So reagieren die MZ-Leser auf das Verbot

Schüler aus Sachsen-Anhalt sind nach Hause geschickt worden, weil sie unangemessen gekleidet waren. Sie hatten Jogginghosen getragen. War die Entscheidung richtig? Die Meinungen darüber gehen bei den MZ-Lesern weit auseinander.

Aktualisiert: 20.04.2023, 18:58
Jogginghose nur zu Hause oder auch in der Schule? Die Meinungen gehen auseinander.
Jogginghose nur zu Hause oder auch in der Schule? Die Meinungen gehen auseinander. (Foto: dpa)

Halle/MZ - Für reichlich Gesprächsstoff auf der MZ-Facebookseite hat am Donnerstag das Thema „Jogginghosen an Schulen“ gesorgt. Die MZ berichtete über zwei Vorfälle aus Sachsen-Anhalt, bei denen Schüler aufgrund von unangemessener Kleidung nach Hause geschickt worden sind. Neben Schulleitern und Lehrern kamen auch Schüler zu Wort, die sich zu dem Thema geäußert haben - die Meinungen waren dabei ganz unterschiedlich.

Wen stört die Jogginghose im Unterricht?

So war es auch bei den MZ-Lesern, die ihre Meinung in den Kommentaren kundgetan haben. „Was die sich raus nehmen... alles muss heutzutage geduldet werden, für alles muss Toleranz herrschen. Aber wehe die Kinder tragen Jogginghosen... dann sollen die Uniformen einführen, dann gehen alle einheitlich. Wer maßt sich bitte an, mir vorzuschreiben, wie ich meine Kinder anzuziehen habe?“, schrieb eine Nutzerin auf Facebook.

Eine weitere findet: „Was ist an einer Jogginghose so verwerflich? Die Hauptsache ist, das sie nicht steht vor Dreck und das Kind sich wohl fühlt. Warum sollte man Kinder in unbequeme Jeans stecken?“

Manch einem ist es komplett egal, was die Kinder tragen. Die Hauptsache sei doch, dass sie überhaupt in die Schule gehen. Ein weiterer Aspekt der genannt wurde war, dass eine Jogginghose teils gepflegter aussehe, als eine Jeans mit Löchern und Rissen.

Der Zuspruch zur Jogginghose scheint hoch. Umso stärker ist das Unverständnis, dass Schüler deswegen nach Hause geschickt wurden. „Unbegreiflich!!! Jeder soll das anziehen, worin er sich wohl fühlt. Ich verbiete den Lehrern doch auch nicht, dass sie Röcke tragen dürfen!!“

Einen Nachteil für die Kinder sehen nicht alle Leser: „Lernen die Kinder besser, wenn sie eine Jeans anhaben? Wenn sie sich damit wohlfühlen, ist es doch in Ordnung.“

Lesen Sie auch: Kommentar zum Jogginghosenverbot an Schulen

Die Kleidung sollte anständig sein

Doch es gibt auch Nutzer, die anderer Meinung sind und die Entscheidung der Schulen befürworten. „Gehen sie dann später auch mit Jogginghose zur Arbeit? Ich finde es richtig, dass sie zum Umziehen wieder nach Hause geschickt werden.“

„Der Großteil des Lebens besteht daraus, Regeln zu befolgen, die andere aufgestellt haben. Weil das nicht notwendigerweise jeder als angenehm empfindet, kommt der Schule an dieser Stelle eine entscheidende Aufgabe zu, denn "Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir". Aber was solls, alles nicht so wichtig, der spätere Arbeitgeber hat ja bestimmt nichts dagegen, wenn Bankkaufmann/-frau in Jogginghosen zum Dienst erscheint.“

Es gehöre für viele zum Anstand dazu, dass sich Schüler ordentlich kleiden. Immerhin könnten sie im späteren Leben auch nicht mit einer Jogginghose auf Arbeit erscheinen. „In öffentlichen Räumen sollte man sich entsprechend kleiden. Dazu gehört auch die Schule. Natürlich sollen sich die Kinder in ihrer Kleidung wohl fühlen. Aber da lässt sich bestimmt auch eine Alternative zur Jogginghose finden. Meiner Meinung nach spiegelt bereits die Kleidung die innere Einstellung zur Schule. Da fängt für mich Respekt bereits an.“

Es gibt Wichtigeres

Eine dritte Gruppe von Lesern positioniert sich weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Sie sehen ein ganz anderes Problem. „Die sollen erstmal was tun um den Lehrermangel und die vielfach erschreckenden Bauzustände der Schulen in Ordnung bringen“, kommentierte eine Nutzerin. „Gibt es nichts Wichtigeres auf der Welt als so einen Schwachsinn?“, fragte eine Andere.

Manch einer sieht sogar einen ganz anderen Nutzen darin, wenn Schüler nach Hause geschickt werden: „Wen man nach Hause schickt, den muss man nicht beaufsichtigen. Ein Schelm, wer Böses denkt im Zeitalter von Lehrermangel und schnell besohlten Hilfspädagogen.“