Neues Video aufgetaucht Hundeangriff auf Syrer in Magdeburg - war alles ganz anders?
Magdeburg - Im Fall um einen von Hunden angegriffenen Syrer in Magdeburg gibt es jetzt Widersprüche zum Tatverlauf. Der MZ liegt neues Videomaterial vor, wonach der Angriff am Sonntag zumindest ein Nachspiel hatte.
Als gesichert galt bis jetzt, dass ein 23 Jahre alter Mann mit seinen zwei Hunden an einer syrischen Familie und mehreren anderen Flüchtlingen vorbei ging und diese dabei rassistisch beleidigte.
Anschließend sei der Mann noch einmal zurückgekommen, habe den syrischen Familienvater in den Schwitzkasten genommen, danach hätten seine Hunde angegriffen.
Das nun aufgetauchte Video zeigt, dass der 23-Jährige selbst angegriffen wurde. Man sieht, wie der 23-Jährige auf dem Weg steht und die Flüchtlinge beleidigt und anbrüllt.
Danach gehen aus der Gruppe um die syrische Familie mehrere Männer auf den Mann und seine Hunde zu. Mindestens einer der Männer hält dabei einen Gürtel in der Hand.
Danach kommt es zu einem kurzen Getümmel, offenbar schlägt einer der Syrer auf einen der Hunde ein. Der Hund reißt sich dadurch los und rennt erst auf den Angreifer zu und dann in ein Gebüsch. Der Hundehalter rennt seinem Tier hinterher und fängt es ein. Der Filmende läuft in Begleitung weg, wenig später endet das Video.
Wie Männer auf den Hund einschlagen und dieser wegläuft, ist auch auf bereits von RTL in Ausschnitten gezeigten Handyvideos der Gruppe Syrer zu sehen. Der Ablauf legt zumindest nahe, dass diese Szenen nach dem ursprünglichen Angriff passierten, da der syrische Familienvater, der an dem gezeigten Tumult nicht direkt beteiligt ist, hier schon Wunden am Arm hat.
Laut MDR habe der 23 Jahre alte Hundebesitzer jetzt selbst Anzeige gegen den Syrer erstattet. Er habe bei dem Vorfall Schnittwunden erlitten.
Die Polizei ermittelt weiter. Die Beamten suchen vor allem neutrale Zeugenaussagen zu dem Vorfall am Sonntag.