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Warnungen Hochwassergefahr in Sachsen-Anhalt aktuell - Ohre überflutet Felder in der Börde

Durch starken Regen in den vergangenen Tagen steigen die Pegel der Flüsse in Sachsen-Anhalt. In einigen Landkreisen wurden bereits Hochwasserwarnungen herausgegeben.

Aktualisiert: 23.02.2022, 19:11
In Deesdorf (Harz) hat die steigende Bode am Dienstag bereits die ersten Grundstücke unter Wasser gesetzt.
In Deesdorf (Harz) hat die steigende Bode am Dienstag bereits die ersten Grundstücke unter Wasser gesetzt. Foto: Matthias Strauß

Magdeburg/Halle (Saale)/dpa/DUR/ms - Neben der Bode wurde nun auch eine Hochwasserwarnung für die Ohre herausgegeben. Es ist nicht auszuschließen, dass am Pegel Wolmirstedt der Richtwert der Alarmstufe 1 überschritten wird.

Mit einem Wasserstand von 168 Zentimeter (Stand: 23.02. - 13 Uhr) fehlen noch zwölf Zentimeter, um die erste Alarmstufe zu erreichen. Die Warnung gilt bis zum 26. Februar. Doch bereits schon jetzt sind im Landkreis Börde entlang der Ohre Wiesen und Felder überflutet. Anwohner sind jedoch noch nicht bedroht.

Die Lage könnte sich an einigen Stellen jedoch schnell verschärfen, wenn große Mengen Treibholz den Abfluss des Wassers behindert. Am Wehr Haldensleben sammelt sich bereits jede Menge Holz und ein Baum liegt quer in der Ohre.

In der Ohre bei Haldensleben sammelt sich bereits eine große Menge Treibholz, das den Abluss des Wassers behindert.
In der Ohre bei Haldensleben sammelt sich bereits eine große Menge Treibholz, das den Abluss des Wassers behindert.
Foto: Matthias Strauß

Der Pegel der Bode im Harz ist weiterhin dramatisch hoch. Im Raum Wegeleben kratzt der Wasserstand derzeit an der Alarmstufe 3, die bei 180 Zentimeter erreicht wird. Derzeit liegt der Wert seit Dienstagabend bei 178 Zentimeter (Stand: 23.02. - 8 Uhr).

Obwohl die dritte Stufe noch nicht erreicht wurde, standen im Nachbarort Deesdorf bereits die ersten Häuser unter Wasser. Die Bode hat Straßen, Wege und zahlreiche Felder überflutet. Einige Bewohner der Mittelstraße kommen nur noch über Sandsäcke ins Trockene.

Viele Grundstücke in Wegeleben nicht mehr erreichbar

In Wegeleben wurden am Dienstag immer mehr Grundstücke von der Bode überflutet und sind teils nicht mehr erreichbar. An der Bodebrücke im Ortseingang sammelte sich Treibgut, das zusätzlich zur Gefahr werden könnte.

In Wegeleben macht die Überflutung durch die Bode viele Grundstücke nicht mehr erreichbar.
In Wegeleben macht die Überflutung durch die Bode viele Grundstücke nicht mehr erreichbar.
Foto: Matthias Strauß

In mehreren Orten Alarmstufe 1

Auch andere Städte in Sachsen-Anhalt kämpfen derzeit mit Hochwasser (Stand: 23.02. - 8 Uhr). In Naumburg-Grochlitz liegt der Pegel der Saale derzeit bei 409 Zentimetern. In Wangen bei Nebra erreicht die Unstrut einen Stand von 377 Zentimetern. Thale meldet einen Pegel von 205 Zentimetern der Bode. Bennungen im Landkreis Mansfeld-Südharz meldet 130 Zentimeter Pegelstand der Helme. Für alle Orte gilt derzeit die Alarmstufe 1.

Der Wasserstand der Saale in Bernburg ist am Montag binnen 24 Stunden um rund zehn Zentimeter gefallen und liegt 70 Zentimeter unter der Hochwasser-Meldegrenze. Entwarnung gibt der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) für den Fluss aber nicht.

Bedeutung der Alarmstufen

    Alarmstufe 1

  • Meldebeginn: der festgelegte Richtpegel des Wasserstandes wird mit steigender Tendenz überschritten

    Alarmstufe 2

  • Kontrolldienst: die Städte und Gemeinden richten einen Kontrolldienst ein

    Alarmstufe 3

  • Wachdienst: es wird ein ständiger Wachdienst eingerichtet und mit Maßnahmen der Deichverteidigung begonnen

    Alarmstufe 4

  • Hochwasserabwehr: es besteht Gefahr für die Allgemeinheit, Wirtschaft oder für die Funktionstüchtigkeit wasserwirtschaftlicher Anlagen

Jeder Fluss hat andere Grenzwerte für die jeweiligen Alarmstufen.