Migranten-Verband in Sachsen-Anhalt bedroht Hass auf Migranten ist erschreckend
Der Migranten-Verband Lamsa wird bedroht – kein Einzelfall. Bedrohungen und Beschimpfungen sind Alltag für Menschen mit ausländischen Wurzeln.

Halle/MZ - Nicht nur der Inhalt der Drohmail, die am Heiligen Abend an den Migranten-Verband Lamsa in Sachsen-Anhalt und andere Initiativen ging, ist erschreckend. Ein unverhohlener NS-Bezug, der Verweis auf Buchenwald und das menschenverachtende Prinzip der „Vernichtung durch Arbeit“ in den Konzentrationslagern – deutlicher kann man Hass und Extremismus kaum zur Schau stellen.
Erschreckend ist aber auch, dass die Mail zwar besonders drastisch, aber eben kein Einzelfall ist: Ein- bis zweimal in der Woche lande Derartiges im Postfach, berichtet Lamsa-Chef Mamad Mohamad. Bedrohungen und Beschimpfungen sind Alltag für Menschen wie ihn, der seit fast 30 Jahren in Deutschland lebt; für Menschen, die anders aussehen und nicht-deutsche Namen tragen. Sie zu verunsichern, sie einzuschüchtern, ihnen Angst zu machen, ist das Geschäft der Täter, mit dem sie selbst an den Weihnachtstagen nicht aufhören. 24 Stunden Hass – treffender hätte Mohamad es nicht beschreiben können.
Daher ist es gut, dass der Lamsa-Chef die jüngste Drohmail in Auszügen öffentlich gemacht hat. Wer keinen migrantischen Hintergrund hat, kann nun wenigstens erahnen, welchem Hass, welcher Hetze Menschen mit ausländischen Wurzeln täglich ausgesetzt sind. Sie haben unser aller uneingeschränkte Solidarität verdient.