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GEW zieht Zwischenfazit GEW zieht Zwischenfazit: Schulöffnung funktioniert - Test und Impfung für alle

08.03.2021, 11:41
Illustration: Ein Plakat weist auf am Eingang eines Schulgebäudes auf die Maskenpflicht hin.
Illustration: Ein Plakat weist auf am Eingang eines Schulgebäudes auf die Maskenpflicht hin. dpa

Magdeburg - Eine Woche nach der Öffnung der Schulen für alle Jahrgänge hat die Lehrergewerkschaft GEW ein positives Zwischenfazit gezogen. Der Wiedereinstieg habe gut funktioniert, sagte GEW-Landeschefin Eva Gerth.

„Das Wechselmodell ist erprobt und der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern ist viel besser da.“ Es komme jetzt darauf an, dass es ausreichend Nachschub bei den Corona-Schnelltests für das Schulpersonal gebe sowie zeitnah Selbsttests für Schülerinnen und Schüler. Zudem dringt die GEW weiter darauf, dass alle Lehrerinnen und Lehrer unabhängig von der Schulform bevorzugt gegen das Coronavirus geimpft werden. „Wer die Schulen öffnen will, muss das Personal schützen.“

In Sachsen-Anhalt sind die Schulen - mit Ausnahme des Burgenlandkreises - seit 1. März wieder geöffnet. Kinder an Grundschulen bekommen täglichen Unterricht in festen Klassen und mit fest zugeteilter Lehrerin. Die Präsenzpflicht ist ausgesetzt. Nach Angaben des Bildungsministeriums schickten aber fast alle Familien ihre Kinder wieder in die Schule. Ältere Jahrgänge werden geteilt und lernen abwechselnd zuhause und im Klassenzimmer.

Keine geeignete Selbsttests für Kinder

Die Entscheidung des Landes, in Mansfeld-Südharz jetzt wieder regulären täglichen Präsenzunterricht für alle Klassenstufen anzubieten, weil es dort stabil weniger als 50 Corona-Fälle je 100.000 Einwohnern und Woche gibt, bezeichnet Gerth als verfrüht. „Uns wäre es lieber gewesen, wenn wir bis 35 gewartet hätten.“

Entscheidend sei, dass es ausreichend Nachschub bei den Schnelltests für das Schulpersonal gebe - und bald eine Lösung für Selbsttests bei Schülerinnen und Schülern, sagte Gerth. Darauf dringen unter anderem auch die mitregierenden Grünen sowie Vertreter des Landesschülerrats. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hatte erst vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass dem Land noch keine Selbsttests angeboten worden seien, die für Kinder gut geeignet gewesen wären. „Wenn es geeignete Tests gibt für Kleinkinder und die Unter-16-Jährigen, dann werden wir die beschaffen.“

Eine Änderung einer entsprechenden Bundesverordnung erlaubt seit fast zwei Wochen, dass Erzieherinnen und Erzieher an Kitas und Horten sowie Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Förderschulen bevorzugt geimpft werden. Bundesländer wie Baden-Württemberg nutzen die Regionalisierungsklausel, um wegen der Öffnung der Schulen landesweit allen Lehrkräften eine Corona-Impfung anzubieten. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) und Lehrervertreter fordern, diesem Beispiel zu folgen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Gesundheitsministerin Grimm-Benne lehnten das bisher gänzlich ab und wollten sich streng an die Bundesimpfordnung halten.

Vorige Woche ermöglichte die Landesregierung dann, dass zumindest die Lehrkräfte im besonders belasteten Burgenlandkreis unabhängig von der Schulform gegen das Coronavirus geimpft werden können. Gut 750 Frauen und Männer nutzten laut Landratsamt am Wochenende diese Möglichkeit. Der Kreis ist die einzige Region in Sachsen-Anhalt, wo Schulen und Kitas wegen der hohen Corona-Belastung noch im Notbetrieb sind.

Die Impfungen seien ein Lichtblick für die Lehrkräfte und könnten auch die Personalsituation entlasten, sagte GEW-Landeschefin Gerth. „Die Kolleginnen und Kollegen, die zur Risikogruppe gehören, machen jetzt noch Fernunterricht.“ Sie könnten wieder Stunden im Präsenzbetrieb erteilen, wenn sie geimpft seien. Die bisherigen Impfaktionen zeigten, dass die Möglichkeit gut angenommen werde, sagte Gerth. Als Beispiel nannte sie einen Schwerpunkttag im Jerichower Land, bei dem sich laut Landkreis ein Großteil der Personals an Grund- und Förderschulen impfen ließ. (dpa)