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Wer bedroht Igor Matviyets? Fall Robert Möritz: Igor Matviyets - SPD-Politiker aus Halle wird bedroht

21.12.2019, 22:35
Igor Matviyets 
Igor Matviyets  Florian Korb

Halle (Saale) - Der hallesche SPD-Politiker und Jude Igor Matviyets hat offenbar von einem Unbekannten eine Drohung per E-Mail erhalten. Der Kommunalpolitiker verbreitete am Sonnabend über Twitter ein Bildschirmfoto von seinem Posteingang. Demnach wurde die E-Mail von einem Absender namens „Denunziant“ an seine SPD-Kontaktadresse gesendet und enthält nur einen Satz mit dem Wortlaut: „Wir haben deine Adresse und wir besuchen dich mal auf eine kleine nette Unterhaltung !“.

Matviyets postete das Bild mit den Worten: „Im Postfach nach der Berichterstattung zu #Moeritz #Rechtsterrorismus #NazisRaus #FCKNZS“. Offenbar geht der SPD-Politiker davon aus, dass die aktuelle Berichterstattung zum Fall des ehemaligen CDU-Mitglieds Robert Möritz der Auslöser für die Drohung ist. Ob Matviyets die Bedrohung zur Anzeige bringen wird, ist derzeit nicht bekannt. Die Mail wurde anonym über einen sogenannten Remailer-Dienst versendet, der E-Mails annimmt und unerkannt weiterleitet.

Fall Robert Möritz: Igor Matviyets brachte rechte Verbindungen in die Öffentlichkeit

Matviyets gilt als der Mann, der die Affäre um Möritz ins Rollen brachte und die Landes-CDU Sachsen-Anhalts damit in eine mittelschwere Krise stürzte. Zeitweise stand sogar der Fortbestand der Schwarz-Rot-Grünen Koalition auf der Kippe. 

Matviyets hatte dazu beigetragen, die Verstrickungen von Robert Möritz in die rechtsextreme Szene aufzudecken. Der Hallenser hatte nach einem Dialog über Twitter auf Möritz Profilfoto das Logo des umstrittenen Vereins „Uniter“ bemerkt und darauf hingewiesen. Daraufhin kam die Verstrickung in rechte Kreise ans Licht. Möritz trägt zudem eine Tätowierung mit mehreren Hakenkreuzen am Unterarm. Er rechtfertigte sich später und sprach von einer „Verirrung seiner Jugend“. Die CDU sprach ihm daraufhin zunächst das Vertrauen aus.

Lesen Sie hier die Chronologie zum Fall Möritz

Nach scharfer Kritik von Linke, SPD und Grünen eskalierte der Streit um Möritz. Über mehrere Tage bestimmte der Fall die Schlagzeilen. Nach einer internen Krisensitzung rückte die Landes-CDU von Möritz ab. Einen Tag später trat Möritz aus der CDU aus. (mz/mad)