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Anwerbung ausländischer Fachkräfte nötig Fachkräftemangel in Pflegeberufen verschärft sich in Sachsen-Anhalt

Die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an examinierten Pflegern.(Symbolbild).
Die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an examinierten Pflegern.(Symbolbild). dpa

Halle (Saale)  - Trotz zunehmender Beschäftigungszahlen in den Pflegeberufen verschärft sich der Fachkräftemangel in der Branche weiter. Rein rechnerisch kamen im Jahr 2020 auf 100 gemeldete Arbeitsstellen für Altenpflegefachkräfte in Sachsen-Anhalt nur 29 Arbeitslose, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle mitteilte.

Die sogenannte Vakanzzeit, die zwischen der Anmeldung einer Stelle und deren Besetzung verging, lag den Angaben zufolge im Schnitt bei 215 Tagen. 2019 waren es 160 Tage gewesen. Bei Altenpflegehelfern gab es dagegen mehr Bewerber als Stellen, auch die Vakanzzeiten waren niedriger.

Bei Fachkräften für Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe kamen den Angaben zufolge auf 100 gemeldete Stellen 69 Arbeitslose. Die Vakanzzeit lag im Jahr 2020 im Schnitt bei 146 Tagen. 2019 hatte es dagegen 108 Tage gedauert, bis eine Stelle für Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte besetzt werden konnte.

Ende September 2020 waren den Zahlen der Regionaldirektion nach 54 898 Menschen in Alten- und Pflegeberufen in Sachsen-Anhalt beschäftigt. Das sei ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr, hieß es. Allerdings führten die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt zu einem steigenden Bedarf an examinierten Pflegern.

„Ohne die Anwerbung ausländischer Fachkräfte, eine Erhöhung des Vollzeitanteils und die weitere Qualifizierung von Arbeitslosen und gering qualifizierten Beschäftigten wird sich die Situation verschärfen“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion. Entscheidend sei, dass die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert werde, „sonst wird man gerade in Anbetracht der Belastungen, die sich in der Pandemie gezeigt haben, nicht ausreichend Bewerber finden.“ (dpa)