Zurück in die NormalitätDas sind die neuen Corona-Lockerungen für Sachsen-Anhalt - der Sachsen-Anhalt-Plan

Magdeburg - Mit einem „Sachsen-Anhalt-Plan“ will Ministerpräsident Reiner Haseloff das Land nach der Corona-Krise weiter zurück zur Normalität bringen. Noch im Mai werden in zahlreichen Bereichen von Kinderbetreuung über Familienfeste bis zur Wirtschaft zahlreiche Beschränkungen weiter gelockert. Wir nennen einige der wichtigsten Punkte.
Touristen dürfen Pfingsten wieder nach Sachsen-Anhalt
So lässt das Land von 28. Mai an wieder Touristen aus ganz Deutschland für Ausflüge und Urlaube zu, wie die schwarz-rot-grüne Landesregierung am Dienstag entschieden hat. Damit kommt die Lockerung noch pünktlich vor dem Pfingstwochenende.
Sachsen-Anhalt erlaubt wieder größere Familienfeiern
Familienfeiern wie Hochzeiten und Geburtstage, aber auch Beerdigungen sollen künftig wieder mit deutlich mehr Gästen möglich sein. Zuletzt waren sie wegen der Corona-Pandemie auf den engsten Familienkreis beschränkt oder gar nicht zugelassen.
Vom 28. Mai an dürfen Sachsen-Anhalter zu privaten Feiern bis zu 20 Teilnehmer einladen. Bei Hochzeiten und Beisetzungen sowie Fachtagungen und Delegiertenversammlungen sind bis zu 100 Menschen erlaubt. Vom 1. Juli an liegt diese Begrenzung bei 250 Teilnehmern.
Ziel ist es, ab dem 1. September wieder Veranstaltungen mit bis zu 1000 Menschen zu erlauben. Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleiben weiter untersagt.
Kontaktbeschränkung wird weiter gelockert
Die Kontaktbeschränkungen in Sachsen-Anhalt werden noch einmal ein wenig gelockert. Bisher dürfen sich maximal fünf Personen treffen. Ab dem 28. Mai wird dies erweitert. Die Begrenzung darf überschritten werden, wenn es sich bei den Teilnehmenden um Angehörige von maximal zwei verschiedenen Hausständen oder in gerader Linie verwandte Personen handelt.
Maskenpflicht bleibt bestehen
Die Maskenpflicht beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn bleibt bestehen.
„Die beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zeigen Wirkung“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) laut Mitteilung. Das belegten die zurückgehenden Infektionszahlen im Land. Das erlaube weitere Erleichterungen. Zuvor hatte es immer mehr Stimmen gegeben, die angesichts der geringen Corona-Infektionszahlen schnelle Lockerungen forderten.
Schwimmbäder, Kinos, Fitnessstudios können wieder öffnen
Ab dem 28. Mai dürfen auch Schwimmbäder, Fitnessstudios, Kinos, Theater, Freizeitparks und Volkshochschulen wieder öffnen. Gleiches gilt für Tanzschulen und Reitschulen.
Auch Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und ähnlichen Einrichtungen ist ab diesem Zeitpunkt die Öffnung unter Einhaltung von Hygienevorschriften wieder gestattet.
Ebenfalls können Bildungseinrichtungen wie Musikschulen, Fahrschulen oder Sprachkurse wieder öffnen. Die Aufzählung ist nicht vollständig.
Kneipen in Sachsen-Anhalt dürfen wieder öffnen
Auch Kneipen und Bars dürfen dann unter den geltenden Hygienemaßnahmen wieder öffnen. Bisher sind nur Speisegaststätten geöffnet, wenn sie von ihrer zuständigen Kommune eine Genehmigung dafür haben. Ab 22. Mai dürfen alle Speisegaststätten öffnen. Dann dürfen auch die Hotels wieder Gäste beherbergen, eine Woche lang aber nur Sachsen-Anhalter.
Neben Kitas kehren auch Schulen zum Regelbetrieb zurück
Bereits vor der Kabinettssitzung stand fest, dass Kitas und Schulen ab 2. Juni zu einem regulären Betrieb zurückkehren sollen, wenn auch im coronabedingten Modus mit Auflagen. So sollen die Klassen an den Schulen in kleinere Gruppen aufgeteilt werden und abwechselnd mit den Lehrerinnen und Lehrern in der Schule lernen sowie Aufgaben für zuhause bekommen. Zudem lässt die Landesregierung künftig auch wieder Sportunterricht zu. Los gehen wird es in den Schulen aber frühestens ab dem 8. Juni.
Perspektive für Universitäten
In den Hochschulen wird es im laufenden Semester keine Rückkehr zum Normalbetrieb geben. Der normale Vorlsungsbetrieb soll zum Wintersemester 20/21 beginnen.
In Sachsen-Anhalt wie deutschlandweit wurde Mitte März das öffentliche Leben heruntergefahren, um die Eindämmung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen. Seit Ende April wird aufgrund des moderaten Infektionsgeschehens schrittweise gelockert.
Haseloff: „Stück Normalität zurück holen“
Man wolle ein „Stück Normalität zurück holen“, sagt Haseloff nach einer „intensiven“ Kabinettsrunde am Dienstag. Dazu gehörten weiter Sicherheitsmaßnahmen wie Abstand, Hygiene, eine Minimierung der Sozialkontakte, aber auch das Ermöglichen von Leben, so der Ministerpräsident. Die Situation sei weiter fragil, so Haseloff. Das zeigen die Corona-Hotspots in anderen Bundesländern. Trotzdem werde Sachsen-Anhalt aufgrund der eigenen guten Zahlen mit den Lockerungen deutlich voran gehen.
„Wir sind zu einem guten Ergebnis gekommen“, sagt Haseloff und bezeichnet den Sachsen-Anhalt-Plan auch als Planungsgrundlage für die Bevölkerung. Dieser soll Grundlage für die Corona-Entscheidungen der kommenden Wochen sein, vorausgesetzt, die Infektionszahlen schießen nicht wieder in die Höhe. Am kommenden Dienstag sollen die Inhalte des Plans in Form der 6. Corona-Verordnung dann offiziell werden. (mz/dpa)

