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Ruhegeld für Ex-Direktorin Das belastet die Öffentlich-Rechtlichen noch Jahrzehnte (Kommentar)

Im Programm wird gekürzt - und zugleich werden längst verabschiedete Führungspersonen wie Claudia Nothelle weiter bezahlt. Das ist ein Problem nicht nur beim RBB.

Von Hagen Eichler 08.12.2025, 18:33
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - Mit einem harten Kürzungsprogramm hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in diesem Jahr seine Ausgaben gesenkt. Um 22 Millionen Euro mussten die Kosten runter. Vor allem das Personal traf es, die Auswirkungen auf das Programm sind deutlich spürbar.

Das nun ist die Lage, in der die RBB-Mitarbeiter erfahren, wie luxuriös die schon 2016 ausgeschiedene Programmdirektorin Claudia Nothelle bezahlt wird – und zwar bis an ihr Lebensende.

Der RBB hat den Schlussstrich beim Ruhegeld zumindest versucht

Der RBB ist im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) nicht der einzige Akteur, der seinen Führungskräften hohe Ruhegehälter mit unbegrenzter Laufzeit zugesagt hat. Auch der MDR zahlt für solche Verträge – Details bleiben verborgen, weil die Dreiländeranstalt nur das offenlegt, wozu sie durch politische Vorgaben gezwungen wird.

Der RBB hat zumindest versucht, einen klaren Schnitt zu ziehen und die teuren Alt-Verträge zu beenden. Er war dabei nicht ganz erfolglos. Im Fall der früheren Justiziarin Susann Lange etwa sah ein Gericht die Sittenwidrigkeit als erfüllt an.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Die umstrittene Ex-Intendantin Patricia Schlesinger hingegen und nun Nothelle können ihre Verträge erfolgreich verteidigen. Damit wird die Verschwendungssucht der früheren Spitze den öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch Jahrzehnte belasten. Stemmen muss es – versteht sich – der Beitragszahler.