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Virenjagd in der Kloake Coronavirus in Sachsen-Anhalt: Wie Abwasser als Frühwarnsystem dient

Ein Pilotprojekt zeigt: Im Abwasser lassen sich Infektionswellen früher erkennen als anhand der Inzidenz. Noch steckt die Methode in den Kinderschuhen - das soll sich ändern.

Von Max Hunger 27.01.2022, 10:00
Biochemikerin Swetlana Rot bereitet im Genetik-Labor in Halle Abwasserproben für eine Corona-Untersuchung vor.
Biochemikerin Swetlana Rot bereitet im Genetik-Labor in Halle Abwasserproben für eine Corona-Untersuchung vor. Foto: Andreas Stedtler

Bernburg/Halle/MZ - Aus meterdicken Rohren stürzen die grau-braunen Wassermassen in den von Betonmauern gesäumten Zulaufkanal der Kläranlage. Dampfschwaden steigen von der Oberfläche empor in den klaren Morgenhimmel am Rand von Bernburg (Salzlandkreis). Ein süßlich-modriger Geruch hängt in der Luft. Abwassermeister René Konrad reckt sich über die Brüstung und deutet auf den trüben Strom. „Hier kommt alles Mögliche an“, sagt der 50-Jährige. Wasser aus der Toilette, aus Waschmaschinen, Zigarettenkippen, Zahnbürsten - und das Coronavirus.