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Sport, Kultur, Kontakte Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt: Erste Infos zur nächsten Corona-Verordnung

23.06.2020, 10:35
Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Ministerpräsident Reiner Haseloff. Screenshot MZ

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalt lockert die bestehenden Corona-Beschränkungen weiter. Ab dem 2. Juli sind Open-Air-Veranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern wieder erlaubt. Auch Sportwettkämpfe mit Zuschauern können angesetzt werden, teilte die Landesregierung am Dienstag mit. Zudem fallen die Kontaktbeschränkungen weg.

Voraussetzung bleiben aber die Hygieneregeln, Abstandsgebote und Schutzvorkehrungen, betonte Ministerpräsident Reiner Haseloff die sogeanannten „AHA-Grundsätze“. Abstand – Hygiene – Atemschutz: Das bleibe die Grundlage, um an möglichst vielen Stellen weiter zu lockern. Die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkaufen bleibe in jedem Fall weiter bestehen.

Haseloff betonte dabei, dass es ein Mund- und Nasenschutz sei. Zu viele Meschen würden die Nase unbedeckt lassen und sich damit selbst gefährden.

Kontaktverbot fällt - Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wird weiter erhöht

Sachsen-Anhalt streicht das bisherige Kontaktverbot von Zusammenkünften von mehr als 10 Personen. Stattdessen gibt es künftig nur noch eine Kontaktempfehlung, sich möglichst draußen und mit nicht zu vielen verschiedenen Menschen zu treffen. Das Land setze hier auf die Eigenverantwortung der Menschen statt auf Bußgelder.

Fachkundig organisierte Veranstaltungen sollen im Freien mit bis zu 1.000 Personen erlaubt sein, in Räumlichkeiten soll die maximale Teilnehmerzahl zunächst auf 250 Personen, ab 1. September auf 500 beschränkt bleiben. Im privaten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis soll mit 50 statt bisher 20 Personen gefeiert werden können.

Grund für die Unterscheidung zwischen Feiern drinnen und draußen ist laut Grimm-Benne, dass die Gefahr einer Ansteckung an der frischen Luft deutlich geringer sei als in geschlossenen Räumen.

Clubs, Discos und vergleichbare Einrichtungen bleiben weiter geschlossen. Auch Volksfeste und Jahrmärkte sind weiter tabu. Hier soll es aber künftig Möglichkeiten geben, dass Schausteller unter kontrollierten Bedingungen wieder ihre Fahrgeschäfte anbieten können, so Grimm-Benne.

„Auch dort kann man fachkundig organisierte Veranstaltungen zulassen mit unterhaltenden Attraktionen wie Fahrgeschäften im Außenbereich.“ Die Messegelände sollten mit Ein- und Ausgangskontrollen organisiert werden, sodass es nicht mehr als 1000 Besucher gebe. Schausteller hätten bereits selbst Konzepte entwickelt.

Sport mit Zuschauern wieder möglich - mehr Kunden dürfen in Geschäfte

Für Sportwettkämpfe gilt eine Obergrenze von 1.000 Sportlern, Helfern und auch Zuschauern. Auch Kontaktsport soll wieder erlaubt werden. Das heißt, bei einem Wettkampf mit 100 Sportlern und noch einmal 100 Helfern, Betreuern und Ordnern, könnten 800 Zuschauer zugelassen werden.

„Die Entwicklung der Infektions-Zahlen in Sachsen-Anhalt erlaubt es uns, diese Schritte jetzt zu gehen“, sagte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne.

Messen und Ausstellungen sowie Spezialmärkte können künftig analog zu Ladengeschäften unter Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln sowie Einlasskontrollen und Zugangsbegrenzung von einer Person auf 10 Quadratmetern wieder öffnen. Geschäfte dürfen damit wieder mehr Kunden in ihre Läden lassen als bisher erlaubt.

Regeln für Reisebusse werden gelockert - Ferienlager wieder möglich

Im Tourismus gibt es ebenfalls eine Lockerung. So können Ferienlager wieder Gäste empfangen. „Ferienfreizeiten bringen Erholung für Familien und Kinder in der Corona-Zeit“, so Grimm-Benne. „Ferienlager eröffnen die Möglichkeit zu Sommerurlaub auch für den kleinen Geldbeutel.“

In Fernreisebussen wird die Abstandsregelung von mindestens 1,50 Metern zwischen den Mitfahrenden aufgehoben. Die Maskenpflicht bleibe aber bestehen. „Und wir sagen, wenn die Fahrzeit länger als drei Stunden beträgt, sollte der Mund-Nasen-Schutz vom Veranstalter gestellt werden.“ Zudem müsse es regelmäßige Lüftungspausen geben, so Ministerin Grimm-Benne.

Die neuen Regeln sollen für rund zwei Monate gelten. Anfang August will die Landesregierung diese nunmehr siebente Corona-Verordnung aber noch einmal überprüfen.

Unterdessen wurden am Dienstag in Sachsen-Anhalt nur fünf neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden bekannt. Drei davon seien in Magdeburg aufgetreten, teilte das Sozialministerium mit. Außerdem seien zwei neue Erkrankungen im Landkreis Wittenberg verzeichnet worden. Insgesamt liegt die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Land demnach bei 1857 Fällen. 58 mit dem Sars-CoV-2-Virus infizierte Menschen sind gestorben. Nach Schätzungen sind bisher 1674 Menschen wieder genesen. (mz/dpa)