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Warnung vor Risiken Sachsen-Anhalts Boden in fremden Händen? Australischer Investor übernimmt 20.000 Hektar

Ein australischer Investor übernimmt über 20.000 Hektar Agrarfläche in Ostdeutschland. Die Linke warnt vor Landkonzentration und Machtverschiebungen.

Von dpa/DUR Aktualisiert: 19.11.2025, 11:26
Ein australischer Investor kontrolliert mehr als 20.000 Hektar Agrarfläche in Sachsen-Anhalt.
Ein australischer Investor kontrolliert mehr als 20.000 Hektar Agrarfläche in Sachsen-Anhalt. (Symbolfoto: Imago/Wolfgang Maria Weber)

Magdeburg. – Die Linke in Sachsen-Anhalt schlägt Alarm: Die Übernahme großer Agrarflächen durch den australischen Fonds Igneo Infrastructure Partners könnte den ostdeutschen Agrarsektor verändern. 

Die Fraktion kritisiert, dass sich Kapitalfonds zunehmend Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen verschaffen. Risiken wie Landkonzentration, Machtverschiebungen am Bodenmarkt und der Abfluss von Gewinnen ins Ausland stünden im Raum.

Australischer Investor übernimmt große Agrarflächen

Hintergrund ist, dass der Fonds Igneo Infrastructure Partners die Deutsche Agrar Holding (DAH) übernommen hat. Durch diese Übernahme kontrolliere der Investor nun eine Fläche von über 20.000 Hektar – jedoch befristet.

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Denn wie der "Spiegel" berichtet, habe die DAH mitgeteilt, dass der Boden selbst weiterhin privaten Verpächtern aus umliegenden Dörfern und kleinen Städten gehört.

Dennoch kritisierte die Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt diesen Schritt. Sie sieht darin Gefahren für den Agrarsektor in Ostdeutschland. "Landgrabbing auf Raten" nennt die Linke das Vorgehen.

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Ministerium in Magdeburg sieht keine Auswirkungen auf Agrarstruktur

Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisiert die Übernahme von Agrarflächen. So spricht der Verein von einem Ausverkauf kritischer Landwirtschafts- und Energie-Infrastruktur.

Das Landwirtschaftsministerium in Magdeburg bewertet die Lage anders: In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Partei heißt es, die Übernahme habe keine Auswirkungen auf die Agrarstruktur. Es sei zu keiner Konzentration von Flächen gekommen.

Die DAH-Gruppe mit Sitz in Oranienburg (Brandenburg) gehört zu den größeren Agrar- und Energieunternehmen in Deutschland. Laut Unternehmen wurde die Übernahme bereits im November 2023 bekanntgegeben. Bestehende Pachtverträge sollen unverändert bleiben.