Anschlag auf Synagoge in Halle Anschlag auf Synagoge in Halle: Stahlknecht und Wiegand sagen im U-Ausschuss aus

Magdeburg - Wieso wurde die Synagoge in Halle an Jom Kippur im vergangenen Jahr nicht besser bewacht? Wie lief der Polizei-Einsatz beim Anschlag und wie die Kommunikation zwischen den Behörden?
Diesen Fragen werden sich im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Magdeburger Landtags am Mittwoch (9.00 Uhr) eine Reihe von Topbeamten stellen müssen. Neben Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sind seine damalige Staatssekretärin Tamara Zieschang, Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und Halles Sicherheitschef Tobias Teschner geladen.
Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwerbewaffneter Terrorist versucht, die Synagoge von Halle zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Darin feierten über 50 Menschen den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Der Attentäter scheiterte an der Tür und erschoss daraufhin eine 40-Jährige und einen 20-Jährigen. Schon kurz nach dem Anschlag hatte es Kritik an den Sicherheitsbehörden gegeben.
Seit Juli läuft der Prozess zu dem Anschlag. Angeklagt ist der Deutsche Stephan B. Der 28-Jährige räumte die Tat vor Gericht ein und begründete sie mit menschenfeindlichen, antisemitischen Verschwörungstheorien. Der Landtag setzte Ende vorigen Jahres den Ausschuss ein, um den Schutz der Synagoge und den Polizeieinsatz aufzuarbeiten.
Laut Ausschuss-Chef Sebastian Striegel (Grüne) sollen die Befragungen von Stahlknecht und Zieschang vor allem die politische Verantwortung für den Polizeieinsatz klären. Bei Oberbürgermeister Wiegand und seinem Fachbereichsleiter Sicherheit Teschner stehe hingegen die Kommunikation zwischen den Sicherheitsbehörden im Vordergrund. (dpa)