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AfD Sachsen-Anhalt AfD Sachsen-Anhalt: Weitere Rückzüge aus Parteispitze

Von Jan Schumann 21.03.2018, 19:00
Bei Sachsen-Anhalts AfD deutet sich eine Wachablösung an (Symbolbild)
Bei Sachsen-Anhalts AfD deutet sich eine Wachablösung an (Symbolbild) imago stock&people

Halle (Saale) - An der Parteispitze der AfD in Sachsen-Anhalt deutet sich eine Wachablösung an. Mario Lehmann hat seinen Rücktritt  als Vorstandsmitglied erklärt. Am Mittwoch informierte er seine Parteikollegen. Landeschef André Poggenburg bestätigte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung den Schritt. Lehmann ziehe damit offenbar Konsequenzen aus den vergangenen Wochen.

Hintergrund: Seit Monaten steht gegen Poggenburg und Lehmann der Vorwurf der Vetternwirtschaft im Raum. Denn auch Lehmanns Tochter Lisa sitzt im Vorstand, ist mit Poggenburg liiert. Der Druck  wuchs seit Ende 2017 enorm, als bekannt wurde, dass Poggenburg seine Lebensgefährtin als Azubi  in die Fraktion geholt hatte.

Intern heißt es nun, der Landesvorstand sei nicht mehr arbeitsfähig gewesen. „Es fehlte der Zusammenhalt“, so ein Parteimitglied.  Zu viel  Energie  sei aufgewendet worden, um ständige Konflikte zu lösen. 

Poggenburg legt Ende März Spitzenämter nieder

Der Lehmann-Clan könnte nun vollständig  aus dem Vorstand verschwinden. Poggenburg sagte am Mittwoch der Zeitung, „meiner Kenntnis nach wird auch Lisa Lehmann nicht mehr für einen Vorstandsposten antreten“. Im Sommer wählt die AfD turnusmäßig ein neues Gremium.

Aufgrund des Drucks und interner Kritik hat auch bereits Poggenburg den  Rückzug als Partei- und Fraktionschef angekündigt. Ende März legt er die Spitzenämter nieder.

Offen ist, wer die Partei in Zukunft  führt. AfD-Mitglieder handeln etwa Robert Farle, den parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktion, und Bundestagsmitglied Martin Reichardt  als Kandidaten. Mit Blick auf Reichardt gab Poggenburg zu bedenken, das Mandat und der Landesvorsitz „schließen sich fast aus“. Eine solche Diskussion über Doppelfunktionen hatte sich auch bereits entsponnen, als Landeschef Poggenburg 2016 laut über eine Bundestagskandidatur nachgedacht hatte. (mz)