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weit verbreitet – und gefährlich Vorsicht bei Adlerfarn! Pflanze gibt es fast überall in Sachsen-Anhalt – und sie ist giftig

Mit Fliegenpilz, Aronstab und Hallimasch zählt auch der Adlerfarn zu den Pflanzen, die in den heimischen Wäldern mit Vorsicht behandelt werden sollten. Er wirkt unscheinbar, ist auch in Sachsen-Anhalt weit verbreitet – und giftig für Menschen und Tiere.

Von Florian Zellmer Aktualisiert: 20.10.2025, 12:21
Der Adlerfarn bevorzugt eher saure Böden und breitet sich dort teppichartig aus.
Der Adlerfarn bevorzugt eher saure Böden und breitet sich dort teppichartig aus. Foto: Imago/Zoonar

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR. – Dass Waldbesucher die Finger besser von Fliegenpilzen lassen und fachkundig bei der Zubereitung von Hallimasch sein sollten, dürfte fast jedem klar sein.

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Weniger bekannt ist hingegen, dass auch der weit verbreitete und eher harmlos wirkende Adlerfarn durchaus gefährlich ist. Das Gewächs ist in vielen Regionen Sachsen-Anhalts zu finden ist, vor allem in lichten Wäldern, auf Waldlichtungen oder an Waldrändern.

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Wo wächst Adlerfarn und wie erkenne ich die Pflanze?

Der Adlerfarn bevorzugt eher saure Böden und breitet sich dort teppichartig aus. Von einer ortsspezifischen Seltenheit kann keine Rede sein – wer durch den Harz, Fläming oder die Dübener Heide spaziert, stößt leicht auf ihn.

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Die Pflanze erreicht bis zu zwei Meter Höhe, ihre Wedel sind dreifach gefiedert und erinnern an Adlerflügel – daher der Name. Im Querschnitt des Stiels zeigt sich mit etwas Fantasie ein Muster, das wie ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen wirkt.

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Im Spätsommer verfärben sich die Blätter braun und sterben ab, im Frühjahr treibt der Farn erneut spiralig eingerollt aus.

Wie gefährlich ist der Adlerfarn für Menschen und Tiere?

Der Adlerfarn enthält giftige Stoffe wie das Enzym Thiaminase, das Vitamin B1 zerstört. Für Menschen ist der Verzehr riskant. Derartige Vergiftungsfälle sind in Deutschland aber ziemlich selten.

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Gefährlicher ist die Pflanze für Weidetiere: Pferde, Rinder und Schafe reagieren empfindlich, wenn sie größere Mengen des Adlerfarns aufnehmen.

Die Symptome reichen von Fressunlust und Gewichtsverlust bis zu schweren Verdauungsstörungen oder Nervenschäden. Besonders kritisch: Die Giftstoffe bleiben auch im getrockneten Heu erhalten.

Hat der Adlerfarn auch Vorzüge?

Trotz seiner Giftigkeit spielte Adlerfarn in der Volksmedizin früher eine größere Rolle, etwa gegen Parasitenbefall. Heute wird er in der modernen Heilkunde nicht mehr genutzt – die Risiken überwiegen klar.

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Botaniker sehen den Farn eher als wichtigen Bestandteil der Waldflora, da er Böden vor Erosion schützen und Lebensraum für Insekten bieten kann.

Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen gilt der Farn allerdings als lästiges Unkraut. Seine tiefen Wurzeln machen ihn hartnäckig – wer ihn loswerden will, muss regelmäßig mähen und die jungen Triebe entfernen.

Chemische Mittel kommen dabei kaum noch zum Einsatz, da sie auch andere Pflanzen schädigen würden.