Abstand halten zum Busfahrer Abstand halten zum Busfahrer: Corona: Wie das Virus den Nahverkehr in Sachsen-Anhalt einschränkt

Halle (Saale) - Ausgedünnte Fahrpläne, eingeschränkter Service: Die Corona-Krise erreicht den öffentlichen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt. So setzen die Stadtwerke Halle von diesem Mittwoch an den sogenannten Ferienfahrplan für Busse und Straßenbahnen in Kraft.
Damit entfallen vor allem Fahrten in den Früh- und Nachmittagsstunden, die nur an Schultagen angeboten werden. In den Kreisen Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld soll diese Regelung voraussichtlich ab dem Wochenende gelten; bis dahin wird dort nach den regulären Fahrplänen gefahren. Auch Busbetreiber in anderen Landkreise planen ähnliche Schritte. Grund sei die aufgrund der flächendeckend geschlossenen Schulen und Kitas gesunkene Nachfrage, erklärte am Dienstag der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV).
MDV-Gebiet: Keine Ticketverkauf mehr bei den Fahrern
Im MDV-Gebiet im Großraum Halle/Leipzig können außerdem ab sofort keine Fahrscheine mehr bei den Fahrern in den Bussen gekauft werden. Betroffen davon sind in Sachsen-Anhalt Halle, der Saalekreis und der Burgenlandkreis. Fahrgäste verweist der Verbund auf Automaten und Handy-Tickets. Wer Tickets in Papierform statt via App bevorzugt, sollte sich einen Vorrat anlegen, so die Empfehlung.
Kontakt zum Busfahrer ist ohnehin nur noch in Ausnahmefällen möglich. Auf den Linien im Saale- und im Burgenlandkreis bleibt die vordere Bustür ab diesem Mittwoch geschlossen; ein- und ausgestiegen werden muss durch die hintere Tür. In Halle gilt diese Regelung bereits seit der vergangenen Woche. Die Busbetreiber wollen damit ihr Personal schützen.
Bahn: Umfangreiche Fahrplaneinschränkungen in Planung
Die Deutsche Bahn AG plant derzeit noch keine umfangreichen Fahrplaneinschränkungen. „Wir wollen sowohl den Fern- als auch den Nahverkehr so lange und so gut wie möglich fahren“, sagte Konzernsprecher Achim Stauß am Dienstag. Über Regionalzüge entscheiden allerdings die Bundesländer.
Sachsen-Anhalts Nahverkehrsgesellschaft Nasa tüftelt gemeinsam mit Zugbetreibern wie der Bahn und Abellio an Notfahrplänen für den Fall massiver Personalengpässe aufgrund von Krankheitsfällen. Beeinträchtigungen sollen, falls notwendig, auf einzelne Linien konzentriert werden (die MZ berichtete). Entschieden ist aber noch nichts. (mz)