Baumaßnahme vor dem Ende A14 bald ohne Baustellen: Betonkrebs beseitigt

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalts Autobahnen werden in diesem Jahr für knapp 100 Millionen Euro saniert. „Die Autobahn 14 werden wir in Sachsen-Anhalt ab Herbst weitgehend von Betonkrebs befreit haben“, sagte der Präsident des Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, der MZ.
Ein letztes Teilstück von 2,6 Kilometer Länge zwischen den Abfahrten Halle/Peißen und Halle/Tornau werde in beiden Richtungen bis November saniert.
In den vergangenen fünf Jahren wurden auf der A14 mehrere Autobahnabschnitte zwischen Halle und Bernburg, die durch Betonkrebs beschädigt waren, erneuert. Nach Angaben von Langkammer lagen die Sanierungskosten im „knapp dreistelligen Millionenbereich“. Durch zahlreiche Unfälle in den Baustellen kam es auf der Nord-Süd-Trasse immer wieder zu langen Staus.
Betonkrebs, Fachleute sprechen von einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion, tritt auf, wenn der Kies im Beton zu viel lösliche Kieselsäuren enthält, die bei Feuchtigkeit freigesetzt werden. Diese schädigen die Fahrbahn. Inzwischen werden laut Langkammer die Baustoffe genauer untersucht, um Betonkrebs zu vermeiden.
Drei Viertel der Autobahnen im Land bestehen aus Beton, ein Viertel aus Asphalt. Letzterer ist nicht so langlebig wie Beton, lässt sich dafür aber einfacher sanieren.
Auch andere Autobahnen in Sachsen-Anhalt sind von Betonkrebs und normalem Verschleiß betroffen. 2019 werden den Angaben zufolge sieben Abschnitte auf der A2, A9, A14, A36 und A38 auf einer Länge von insgesamt 30 Kilometern saniert.
Drei Baumaßnahmen könnten nach Einschätzung von Langkammer auch zu größeren Behinderungen des Verkehrs führen. Neben der Baustelle Halle wäre das die Fahrbahnsanierung der Mulde- und der Elbebrücke auf der A9 bei Dessau zwischen Mai und Dezember und die Erneuerung der Autobahn zwischen Naumburg und Weißenfels ab April.
Staugefahr sieht der Straßenbauchef auch an zwei Abfahrten. So würden von Juni bis Oktober die Fahrbahnen am Kreuz Rippachtal, dem Übergang von A9 und A38, erneuert. „Die Sanierung erfolgt in acht Einzelabschnitten“, so Langkammer.
Dabei würden einzelne Richtungen auch gesperrt und der Verkehr über Anschlussstellen wie Weißenfels, Bad Dürrenberg und Leuna umgeleitet. Ein Nadelöhr entsteht nach Ansicht des Autobahn-Experten auch bei der Sanierung der Abfahrt Sudenburg in Magdeburg (März bis Juni).
Insgesamt stehen in diesem Jahr 98 Millionen Euro für die Autobahn-Sanierung in Sachsen-Anhalt zur Verfügung - zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das Bundesverkehrsministerium hat die Mittel aufgestockt, damit die Infrastruktur verbessert wird.
Erfreut zeigte sich Langkammer darüber, dass es 2018 deutlich weniger Staus auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt gab. Laut ADAC verkürzte sich die Länge der Autoschlange gegenüber 2017 um ein Fünftel.Der Automobilclub führte das auf weniger Baustellen zurück.
Langkammer sieht das anders: „Wir hatten 2018 eher mehr Großprojekte, jedoch ein verbessertes Baustellenmanagement.“ So seien beispielsweise mehr Haltebuchten für defekte Fahrzeuge in den Baustellen errichtet worden. Zudem wurde die Beschilderung - etwa mit Staumeldern - verbessert. (mz)