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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Winterflaute lässt Arbeitslosigkeit ansteigen

30.01.2014, 09:17
Eingangsbereich der Agentur für Arbeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen.
Eingangsbereich der Agentur für Arbeit: Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar wieder gestiegen. dpa/Symbol Lizenz

Halle (Saale)/dpa - Der Winter hat zu Jahresbeginn zwar auf sich warten lassen, die Zahl der Arbeitslosen ist trotzdem in die Höhe geschnellt. Im Januar waren in Sachsen-Anhalt rund 142.000 Menschen ohne Job. Das waren etwa 15 500 mehr als im Vormonat, aber immer noch 7100 weniger als im Vorjahr, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Halle mitteilte.

In Sachsen-Anhalt waren mehr Männer wegen der Winterflaute im Januar arbeitslos (knapp 80.000) - unter anderem weil für Arbeiten im Freien wie auf dem Bau weniger Arbeitskräfte gebraucht werden. Außerdem meldeten sich viele Menschen arbeitslos, weil ihre befristeten Verträge endeten, hieß es.

Zwei Drittel sind Hartz IV-Empfänger

Die Arbeitslosenquote stieg im Januar im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozentpunkte auf 12 Prozent (Januar 2013: 12,6 Prozent) an. Bundesweit lag die Quote zu Jahresbeginn bei 7,3 Prozent. Die Arbeitslosenzahl knackte zum ersten Mal seit Monaten wieder die Drei-Millionen-Marke. Angesichts guter Konjunkturaussichten hofft der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius, auf mehr sozialversicherungspflichtige Jobs in den kommenden Monaten. Im Bundesvergleich hinke Sachsen-Anhalt dabei derzeit hinterher.

Zwei Drittel der Arbeitslosen - rund 97.600 - sind Hartz IV-Empfänger und werden durch Jobcenter betreut. Ursache für den Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr sei vor allem die demografische Entwicklung.

Nach Ansicht des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ist die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland insgesamt recht stabil. Allerdings werde der bundesweite Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zu zwei Dritteln durch Teilzeit getragen, sagte der Arbeitsmarktexperte des Instituts, Hans-Ulrich Brautzsch. Teilzeit gebe es vielfach in der Dienstleistungsbranche.

Angespannte Lage in Mansfeld-Südharz

Den Angaben zufolge gab es im November 2013 saisonbereinigt 21.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mehr in Deutschland als im Vormonat. Darunter waren 18.000 in Westdeutschland und 3000 in Ostdeutschland (mit Berlin). In Sachsen-Anhalt nahm laut Brautzsch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erneut ab. Im November lag diese um 0,1 Prozent unter dem Vorjahreswert, sagte er. Ein Grund für diese ungünstige Entwicklung sei die Kleinteiligkeit der Wirtschaft.

Besonders angespannt ist die Lage am Arbeitsmarkt laut dem Januarbericht der Regionaldirektion in Sachsen-Anhalt im Landkreis Mansfeld-Südharz. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 15,6 Prozent. Hingegen haben die Landkreise Börde (9,2 Prozent), Harz (9,6 Prozent) und der Altmarkkreis Salzwedel (9,8 Prozent) die niedrigste Arbeitslosigkeit im Land.

Die Agentur für Arbeit hat die Zahlen für den Januar 2014 bekannt gegeben.
Die Agentur für Arbeit hat die Zahlen für den Januar 2014 bekannt gegeben.
dpa/Symbol Lizenz