Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Schöner rasen auf der Südharzautobahn

Eisleben/ddp. - Der zweite Autobahnneubau seit Anfang der1990er Jahre in Sachsen-Anhalt ist fertiggestellt. Am Mittwoch wurdeauf der Südharzautobahn A 38 der letzte Abschnitt in Sachsen-Anhaltfreigegeben. Auf der 22 Kilometer langen Strecke zwischen derAnschlussstelle Eisleben und dem Dreieck Halle-Süd können nun dieFahrzeuge rollen. Die A 38 ist damit bis auf einen zwölf Kilometerlangen Abschnitt zwischen Bleicherode und Breitenworbis in Thüringenfertig. Ende 2009 soll die A 38 durchgängig befahrbar sein. Bundes-und Landespolitiker sehen in dem Autobahnbau einen wichtigen Schrittbei der Erweiterung der Infrastruktur in Ostdeutschland.
Die A 38 ist insgesamt 208 Kilometer lang, davon führen 94Kilometer durch Sachsen-Anhalt. Nach mehrjährigem Streit über das Fürund Wider der Ost-West-Verbindung zwischen der A 7 in Niedersachsenund der A 14 östlich von Leipzig war 1995 mit dem Bau begonnenworden. Die Strecke zwischen Leuna und Lützen war im August 1997 alserster Abschnitt der A 38 freigegeben worden. Rund 1,44 MilliardenEuro werden insgesamt in die Verbindung investiert. Der letzteAbschnitt in Sachsen-Anhalt hat 130 Millionen Euro gekostet. Alleindort wurden 16 Brücken und bei Querfurt und Schafstädt zwei neueAnschlussstellen gebaut.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bezeichnete die A38 als wichtige Verbindung zwischen den Räumen Halle/Leipzig und demRhein-Ruhr-Gebiet. Damit wachse Ost und West weiter zusammen. In denvergangenen knapp 20 Jahren seien in Deutschland 180 Milliarden Eurofür die Infrastruktur ausgegeben worden, auf Ostdeutschland seien 75Milliarden Euro entfallen. 2009 stünden insgesamt wieder mehr als elfMilliarden Euro für Verkehrsprojekte im Bundeshaushalt zur Verfügung.
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) sagte, mit derFertigstellung der A 38 sei ein wichtiger Schritt zur Komplettierungdes Autobahnnetzes wie insgesamt der Infrastruktur in Sachsen-Anhalterfolgt. Die Autobahn verbessere die Anbindung des RaumesHalle/Leipzig und entlaste zugleich die Anwohner entlang derBundesstraße 80 vom Verkehr. Er hoffe, dass nun die schwerenLastwagen die A 38 und nicht wegen Mauteinsparungen weiter die B 80mit den vielen Ortsdurchfahrten nutzten.
Mit Blick auf den bei Umweltschützern umstrittenen Bau derWestumfahrung Halle A 143 von der A 38 zur A 14 nördlich von Hallesagte Böhmer, heute sei es einfacher, einen Bauern zu überzeugen,seine Flächen zu übertragen, als Fledermäuse zum Umzug zu bewegen.Der Bau der Westumfahrung Halle A 143 war im Januar 2007 vomBundesverwaltungsgericht gestoppt worden. Der Naturschutzbund hattegegen den Trassenverlauf geklagt, weil er durch den Bau und denVerkehr Einschnitte für die Tier- und Pflanzenwelt vor allem inSalzmünde und Brachwitz befürchtet. Somit müssen Lastwagen und Autos,die von der Südharzautobahn nach Norden in Richtung Magdeburg wollen,direkt durch Halle.