Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Piraten stellen sich neu auf
Halle (Saale)/dapd. - Dafür sollen neue Anlaufstellen sowie ein Aktionsportal für Mitglieder und Interessierte im Internet geschaffen werden, wie die neue Landeschefin der Piratenpartei, Tina Otten, am Samstag in Halle sagte. Dass Parteimitglieder oder interessierte Bürger nicht wüssten, wohin und an wen sie sich im Fall eines Anliegens wenden könnten, dürfe nicht mehr vorkommen, betonte die 22-Jährige, die den Landesverband in den Bundestagswahlkampf 2013 führen will.
Als Anlaufstellen sollen Stammtische, Arbeitsgemeinschaften, Workshops und das Internetportal dienen. Solche Strukturen entsprächen dem Konzept der Piraten als Partei mit hohem basisdemokratischem Anspruch, betonte Vize-Chef Roman Ladig. Zugleich müsse wieder mehr eine Kultur des Respekts und der Toleranz gepflegt werden. Dafür sei eine Kommunikation notwendig, die nicht verletzend sei und bei der nicht mit dem Finger auf andere gezeigt werde. Notwendig sei der konstruktive Dialog.
Zwtl.: Otten stach Lübbers aus
Otten hatte sich beim Magdeburger Landesparteitag vor einer Woche bei der Vorstandswahl gegen Amtsinhaber Henning Lübbers durchgesetzt. Die Hallenser Studentin der Politikwissenschaften trat überraschend gegen Lübbers im zweiten Wahlgang an und erhielt bei der Stichwahl 57 von 94 abgegebenen Stimmen.
Lübbers hatte zuvor die fehlende Mitarbeit von Mitgliedern beim geplanten Grundsatzprogramm und der Parteiarbeit moniert. Zudem wird die Partei nach seiner Auffassung inzwischen zu wenig wahrgenommen. Die Piraten liegen bei bundesweiten Umfragen derzeit unter der Fünf-Prozent-Hürde und sind damit von ihrem einstigen Allzeithoch von zwölf Prozent weit entfernt.
„Jeder Pirat, der im Land mitarbeiten will, weiß jetzt, wo er das kann“, sagte Otten. Dafür sei beziehungsweise werde eine neue Organisationsstruktur geschaffen, deren Kern die Anlaufstellen und das Internetportal seien. Die Kommunikation solle nicht mehr individuell, sondern transparent über diese Strukturen stattfinden. In der Vergangenheit sei einiges „Mist“ gewesen. Das solle nun nicht mehr vorkommen.