Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Nur wenige Studenten demonstrieren für die Bildung

Magdeburg/Halle/dpa. - Die Protestbewegung für bessereStudienbedingungen hat gut einem Jahr nach dem ersten Bildungsstreikin Sachsen-Anhalt deutlich an Fahrt verloren. Dem Aufruf eines«Bündnisses Bildungsstreik» zu Demonstrationen in Magdeburg und Hallefolgten am Mittwoch etwa 500 Studenten. Noch vor einem Jahr warenTausende mit ihren Forderungen für eine bessere Bildung auf dieStraße gegangen.
Rund 400 Studenten versammelten sich nach Angaben derOrganisatoren in Halle auf dem Universitätscampus, um dann dieInnenstadt zu ziehen. Sie forderten bessere Studienbedingungen sowiemehr Geld für Forschung und Lehre. Zudem beklagten sie überfrachteteStudienpläne. «Die Schmerzgrenze ist bei Lernenden wie Lehrendenüberschritten», sagte Ute Larsen vom Studierendenrat.
Lediglich gut 100 Studenten beteiligten sich an der Demonstrationin Magdeburg. Das Bündnis, das eine mehrstündige Demonstration durchdie Landeshauptstadt angekündigt hatte, verkürzte wegen derverhaltenen Resonanz die Route. Die Studenten forderten unter anderemweniger Zeitdruck im Studium sowie mehr Mitsprache beim Studienplan.
Der Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, WulfDiepenbrock, zeigte Verständnis für die Demonstranten. «Bei derinneren Organisation der Studienprogramme haben wir Fortschrittegemacht, unter Beteiligung der Studierenden, bei der Finanzierungnicht», sagte er. So fehlten der Universität mit rund 18 000Studenten zurzeit sechs Millionen Euro. «Das bedeutet, dass einigeBereiche nicht mehr grundfinanziert sind.»
Auch der Präsident der Landesrektorenkonferenz, Armin Willingmann,unterstützte einige Forderungen der Studenten. «Die Ausstattung derHochschulen und die Studienbedingungen sind teilweise erbärmlich, damuss mehr passieren», sagte der Rektor der Hochschule Harz der dpa.Jedoch teile er die Auffassung einiger Studenten zu denBachelorabschlüssen nicht. «Diese Abschlüsse sind nicht zweitrangig,das zeigt der Arbeitsmarkt.»