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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Marketinggesellschaft droht die Abwicklung

Von Kai Gauselmann 16.08.2006, 17:28

Magdeburg/MZ. - Die Landesregierung plant, die Landes-Marketinggesellschaft (LMG) zugunsten einer neuen Abteilung Außenhandel im Wirtschaftsministerium aufzulösen. Wirtschafts-Staatssekretär Detlev Schubert (CDU) bestätigte entsprechende MZ-Informationen. "Das ist aber erst eine Planung, das Kabinett muss noch entscheiden."

Die LMG soll abgewickelt werden und die Mitarbeiter in die neue Abteilung des Ministeriums wechseln. Die Marketing-GmbH - Gesellschafter sind zu 54 Prozent das Land und zu 46 Prozent Tourismusverbände - sollte sich um Standort- und Tourismusmarketing kümmern. Laut Schubert soll der wichtigste Schwerpunkt der neuen Abteilung die Gewinnung neuer Aufträge für Firmen im Land sein. Vor allem den kleineren und mittleren Firmen wolle man zu mehr Exporten verhelfen, so Schubert. "Wir wollen die Exportquote auf 36 Prozent heben." Das entspricht dem Bundesdurchschnitt, derzeit macht das Auslandsgeschäft bei den Firmen Sachsen-Anhalts nur rund 26 Prozent des Umsatzes aus. "Wenn wir da die Chemie rausrechnen, sind wir vielleicht nur noch bei sechs Prozent", sagte Schubert.

In Zusammenarbeit mit den Handels- und Handwerkskammern sollen speziell Firmen mit bis zu 100 Mitarbeitern unterstützt werden. Diese könnten sich im regionalen Markt nur begrenzt entwickeln, alleine aber nur schwer ausländische Märkte erschließen. "Die Kleinen brauchen uns, Konzerne wie Bayer brauchen uns nicht", so Schubert. Ihm schweben als ein Instrument der Außenhandelsabteilung spezielle Messen im Ausland vor. Ausgewählte Firmen sollen dort über Tage hinweg mit Unternehmern aus Sachsen-Anhalt ins Gespräch und ins Geschäft kommen.

In der neuen Abteilung sollen Marketing-Fachleute aus der LMG und aus verschiedenen bestehenden Abteilungen des Ministeriums zusammengezogen werden. Die neue Abteilung soll aus zehn Leuten bestehen. Abteilungsleiter soll Stefan Farivar werden; er war bislang Leiter der Landesvertretung in Berlin, nach dem Wechsel der Regierungskoalition im Frühjahr wurde der FDP-Mann aber abberufen.

Schubert geht davon aus, dass die neue Abteilung "spätestens Ende des Jahres" ihre Arbeit aufnimmt. Zunächst müsse im September das Kabinett einen Beschluss zur Umstrukturierung fassen.