Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Lisa Blumenthal verbindet Architektur mit Wein

Bad Kösen/dapd. - Um die 200 Termine seienes im Jahr, die sie als Weinkönigin wahrnehmen werde, erklärt sie.Seit November folge ein Termin auf den anderen. Im Winter sei eszwar etwas ruhiger, im Sommer und im Spätsommer jagten sich manchmaldrei bis vier Termine an einem Tag.
Seit fünf Semestern studiert sie in Weimar Architektur. IhreTermine als Wein-Majestät muss sie mit dem Studium in Einklangbringen. «Ich finde es besser zu studieren, als von Acht bis Vierarbeiten zu gehen», sagt die Weinkönigin. «Ich hoffe, dass dieProfessoren flexibel sind.» Sicher könne sie manchen Termin alsWeinkönigin an ihre Prinzessinnen abgeben, schließlich wolle sie«nicht jede Woche ein und denselben Vortrag verpassen».
Zwtl.: «Ich wollte ja weitermachen»
Bei ihrer Immatrikulation an der Bauhaus Universität Weimar trugLisa Blumenthal bereits die Krone der Bad Kösener Weinprinzessin.Von 2009 bis 2011 hatte sie dieses Amt inne. Ab Frühjahr suchte derWeinbauverband Saale-Unstrut wieder Kandidatinnen für das Amt derGebietsweinkönigin, die alljährlich Anfang September zum Winzerfestin Freyburg an der Unstrut die Krone von ihrer Vorgängerinübernimmt. Schließlich sei sie vom Vorstand gefragt worden, ob siekandidieren wolle. Lisa sagte Ja. «Ich wollte ja weitermachen», sagtLisa heute, die gern malt und zeichnet und früher auch oft aufInlinern stand.
Vor einer Jury aus 20 Fachleuten musste sie drei Fragen zum Weinbeantworten, eine davon in englischer Sprache. Genauso wie bei derWahl zur Deutschen Weinkönigin, sagt die 21-Jährige, deren Eltern«beruflich gar nichts mit Wein am Hut» hätten. Dafür betreiben indem Kurstädtchen Bad Kösen im Süden von Sachsen-Anhalt ihr Großvaterund ihr Onkel ein Weingut.
Dort hat sie sich auch das meiste über den Wein angeeignet.Früher sei sie viel in den Weinbergen unterwegs gewesen und habe beider Pflege der Rebstöcke oder der Lese mitgeholfen. Heute lese ihrOnkel nur noch in der Woche Wein, und da habe sie wegen ihresStudiums weniger Zeit.
Zwtl.: «Das adelt ungemein»
Ihr Onkel Uwe Lützenkendorf, Inhaber des gleichnamigen Weingutesin Bad Kösen, ist stolz auf seine Nichte. «Schön, wenn man eineHoheit in der Familien hat», sagt der Winzer mit einem Lächeln, derauf zehn Hektar Reben anbaut, und fügt hinzu: «Das adelt ungemein».Auch der Opa sei «stolz wie Oskar» auf seine Enkelin. «Als ich dieKrone von meiner Amtsvorgängerin übernommen habe, war er sehrgerührt», sagt die junge Frau.
Lisa Blumenthal blickt bereits auf den Herbst im kommenden Jahr,wenn aus den deutschlandweit 13 Weinbaugebieten die deutscheWeinkönigin gesucht wird. 1993 sei die letzte Weinkönigin von Saaleund Unstrut gekommen, sagt sie und meint, das sei schon ein Ziel.«Ein Jahr Zeit bleibt, sich darüber Gedanken zu machen.»