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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Licht aus im Super-Tunnel

Von GUNTHER IMMENHOFF 13.07.2009, 11:57
Heidkopftunnel (FOTO: DPA)
Heidkopftunnel (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

HALLE/HANNOVER/MZ. - Das 1724 Meter lange Bauwerk gehört zur neuenA 38 (Halle-Göttingen) und gilt als einesder modernsten seiner Art. Experten suchtengestern fieberhaft nach der Ursache der technischenPanne.

Im Tunnel seien die Beleuchtung für die Fahrspurenund Verkehrsschilder, alle Notrufanlagen sowiedie Rauchmelder ausgefallen, berichtete gesterndie Polizei. Der Verkehr wurde großräumigumgeleitet. Kilometerlange Fahrzeugschlangenquälten sich durch die Straßen des thüringisch-niedersächsischenEichsfeldes.

Doppelte Stromversorgung

Beim ADAC löste die Panne zunächst Verwunderungaus. Der Heidkopftunnel war beim europäischenTunneltest im Mai 2008 als bester deutscherTunnel auf Platz zwei gekommen. Der rund 60Millionen Euro teure Bau war Ende 2006 fertiggestelltworden. Für Autofahrer bestehe im Heidkopftunnelnur ein sehr niedriges Risiko. Dies liegtlaut ADAC zum einen an der vergleichsweisegeringen Verkehrsbelastung von 15000 Fahrzeugenpro Tag, aber auch an dem Verbot für Gefahrguttransporte.Ein Stromausfall könne theoretisch gar nichtauftreten, weil der Tunnel über eine "redundante",also doppelte Stromversorgung verfüge, sagteein ADAC-Sprecher.

Eine Firma suchte fieberhaft nach dem Fehlerin der Stromversorgung oder Computeranlageund fand ihn schließlich: "Die Phase beimUmschalten zwischen den beiden Stromkreisenwird durch eine Notstromversorgung überbrückt.Bei dieser war eine Überspannung durch eindefektes Bauteil am Transformator aufgetreten",sagte Martin Rohloff, Leiter der AutobahnmeistereiGöttingen der MZ. Bis das Bauteil ausgewechseltsei, werde der Verkehr von der Polizei geregelt.

In der Nacht, von 22 Uhr bis 5Uhr heute Morgen,sollte es noch einmal eine Vollsperrung geben.Im Laufe des heutigen Tages solle der Tunnelvoraussichtlich wieder in Betrieb gehen, soRohloff. Wegen des starken Pendlerverkehrswar der Tunnel schon gestern Vormittag kurzzeitigin Richtung Niedersachsen geöffnet worden.Auch dabei regelten Polizeibeamte den Verkehrsstrom.

Spätfolge eines Blitzschlags?

Im Mai war die Technik des Heidkopftunnelslaut Rohloff schon einmal lahmgelegt worden.Bei einem Unwetter war ein Blitz in ein Betriebsgebäudeeingeschlagen und hatte die Sicherheitstechniklahmgelegt. Der Tunnel war damals stundenlangvoll gesperrt. In der Autobahnmeisterei hältman es für möglich, dass der jetzige Defekteine Folge des damaligen Blitzeinschlageswar.

Der Heidkopftunnel befindet sich zwischenFriedland und Arenshausen (siehe Karte). Umleitungsstreckenwaren in Richtung Göttingen ab AnschlussstelleArenshausen über die U 58 nach Friedland (Niedersachsen)sowie in Richtung Halle ab AnschlussstelleFriedland über die U 85 nach Heiligenstadteingerichtet.