Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Investor übergibt JVA Burg an das Land
Burg/dpa. - Das Gefängnis an derAutobahn 2 (Magdeburg-Berlin) gehört zu den modernsten in Europa,verfügt über 650 Haftplätze und soll dank neuester Sicherheitstechnikausbruchsicher sein. Die ersten Gefangenen ziehen am 12. Mai ein.«Der Strafvollzug Sachsen-Anhalts ist mit der JustizvollzugsanstaltBurg, sicherer, moderner und menschenwürdiger als je zuvor», sagteJustizministerin Angela Kolb (SPD) nach Ministeriumsangaben. Der Baudes «Superknastes» dauerte zwei Jahre und wurde von privatenInvestoren für 100 Millionen Euro bewerkstelligt.
Das Konsortium - das ist bundesweit einmalig - betreibt ihn imRahmen eines PPP- Modells (Private Public Partnership) auchteilweise. Das Land mietet die Haftanstalt für zunächst 25 Jahre undzahlt dafür sowie für die Serviceleistungen 512 Millionen Euro.Abstriche an der Sicherheit werde es im Zuge des PPP-Projekts nichtgeben, versicherte Kolb. Für hoheitliche Aufgaben sei weiter derStaat zuständig, während private Anbieter Serviceaufgaben wie Küche,Gebäudeunterhalt, medizinische Betreuung oder soziale Diensteübernehmen. 300 Menschen arbeiten in der JVA, darunter gut 200Vollzugsbeamte.
Die neue JVA entlastet laut Kolb die Situation in anderenGefängnissen des Landes, die überbelegt und teils marode sind. BisHerbst soll der Umzug von Gefangenen, die alle Strafen von dreiJahren und mehr absitzen, nach Burg abgeschlossen sein. In dem neuenGefängnis werden zudem besonders gefährliche Straftäter aus Sachsen,Thüringen und Sachsen-Anhalt untergebracht, die nach Ende ihrer Haftim Rahmen einer Sicherungsverwahrung weiter hinter Schloss und Riegelbleiben müssen.
Für die Häftlinge gibt es in der Anstalt mehr Arbeitsmöglichkeitenals in anderen Gefängnissen, etwa in einer Schlosserei, Tischlereiund Schneiderei. Das sei wichtig für die Resozialisierung, sagteKolb. Insgesamt sitzen in Sachsen-Anhalt derzeit etwa 2300 Menschenein.