Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Großfusion der Sparkassen?
Berlin/MZ. - "In wirtschaftsstarken Zentren, in denen die Konkurrenz unter den Banken groß ist, müssen auch starke Sparkassen gebildet werden", sagte Holtmann. Durch die Kreisreform biete sich eine gute Gelegenheit, eine neue Großsparkasse mit einer Bilanzsumme von etwa vier Milliarden Euro aufzubauen.
Das neue Institut wäre laut Holtmann auf Augenhöhe mit der benachbarten Stadt- und Saalkreissparkasse Halle, die mit der Kreissparkasse Merseburg-Querfurt zusammengeht, und der Sparkasse Leipzig mit einer noch deutlich höheren Bilanzsumme von etwa sieben Milliarden Euro. In den betroffenen Landkreisen Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und der Stadt Dessau wird heftig über die Fusion gestritten. An den Sparkassen hängen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. "Bis Jahresende soll eine Entscheidung fallen", sagte Uwe Schulze, Landrat Anhalt-Bitterfeld.
Durch die Kreisgebietsreform im Juli 2007 ändert sich auch die Sparkassenlandschaft. Es gilt: ein Kreis - maximal ein Institut. Bis Januar 2009 werden von den bisher 22 Instituten maximal 13 erhalten bleiben. Dabei sei keineswegs überall eine Fusion über Kreisgrenzen hinweg sinnvoll, so Holtmann: "Die Größe der Sparkasse sollte sich an den Erfordernissen ausrichten."
Sachsen-Anhalts Sparkassen sind mit einer Bilanzsumme von etwa 950 Millionen Euro je Institut relativ klein. Nach den Fusionen würde sich diese verdoppeln und auf dem Niveau von Instituten in Brandenburg liegen. Der Harzkreis hat im November als erster die Fusion der Sparkassen in Wernigerode, Halberstadt und Quedlinburg beschlossen.