Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt: Gentechnisch veränderter Mais wird zurzeit ausgesät

Magdeburg/dpa. - In Sachsen-Anhalt wird bundesweit zum erstenMal auf großen Flächen gentechnisch veränderter Mais angebaut. «DieAussaat ist in vollem Gange», sagte ein Sprecher desWirtschaftsministeriums am Montag. Details etwa zu Lage und Größe derFelder oder der Zahl der beteiligten Bauern wollte er nicht nennen.Das Land hatte angekündigt, Gen-Mais auf mehreren hundert Hektaranbauen zu wollen. Das Getreide ist resistent gegen Insektenfraß.Damit sparen die Bauern das Ausbringen von Insektiziden. Der Maissoll ausschließlich für Futterzwecke verwendet werden.

Die Umweltorganisation Greenpeace, die Anfang April in Sachsen-Anhalt den bundesweit ersten Freisetzungsversuch mit Genweizen durchdie Aussaat von Ökoweizen behindert hatte, zeigte sich überrascht vonder Genmais-Aussaat. «Wir werden Sachsen-Anhalt, das sich offenbar ineiner Vorreiterrolle in der Gentechnologie in Deutschland sieht,genau beobachten», sagte ein Sprecher in Hamburg.

Sachsen-Anhalt will die Forschung im Bereich der Biotechnologiebis 2008 mit mehr als 100 Millionen Euro fördern. Bereits jetzt sindin dem Land mehr als 2000 Menschen in der Biotechnologie tätig.

Mit dem Anbau von Genmais will Sachsen-Anhalt lautWirtschaftsministerium Erfahrungen mit dem Nebeneinander vonverschiedenen Formen der Landwirtschaft sammeln. Weltweit würdenbereits auf 250 Millionen Hektar genmanipulierte Pflanzen angebaut.Allein 40 Millionen davon seien Genmais. Zu dem aktuellen Anbau willsich Wirtschaftsminister Horst Rehberger (FDP) erst in der kommendenWoche auf einer Pressekonferenz äußern.

Der Greenpeace-Sprecher kündigte für die kommende Woche dieEröffnung eines Büros der Organisation in Magdeburg an. DieDiskussion um Freilandversuche mit gentechnisch verändertem Getreidein Sachsen-Anhalt hätten der Organisation in den vergangenen Wochengroßen Zulauf gebracht.