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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Familien stürmen die Jugendherbergen

Von HENDRIK KRANERT 28.01.2010, 19:21

MAGDEBURG/MZ. - Während der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) 2009 bei Schülern einen Rückgang von einem Viertel der Übernachtungen gegenüber 2000 verzeichnete, hat sich die Zahl der Familienübernachtungen im selben Zeitraum nahezu verdoppelt.

Der Rückgang bei den Schülern sei der demografischen Entwicklung geschuldet, sagt DJH-Landesgeschäftsführer Hans-Walter Düsel. Beim Familientourismus verzeichne der Landesverband indes die höchste Steigerung bundesweit. Die Übernachtungszahlen insgesamt sind daher stabil, gegenüber 2000 sind sie um etwa zwölf Prozent gestiegen. "Wir haben eine Super-Entwicklung genommen", sagt Düsel. Damit das so bleibt, will der Landesverband weiter auf den Familientourismus setzen und die bisherigen Angebote ausbauen.

Bücher sollen Gäste locken

Und sie entsprechend geschickt in Szene setzen: "Wir planen die Herausgabe einer Reiseführer-Reihe, die unsere Angebote mit den Freizeitangeboten und Sehenswürdigkeiten in den Regionen vernetzt", sagt DJH-Landesvorsitzender Burkhard Fieber. Begonnen werden soll zunächst mit dem Harz und den dortigen sechs Häusern des sachsen-anhaltischen Landesverbandes. "Wir wollen Eltern und Kindern zeigen, was sie dort alles unternehmen können und gleichzeitig unsere Häuser vorstellen", so Fieber. Das Projekt sei gemeinsam mit dem Landesverband Berlin / Brandenburg geplant, der sich an den Kosten beteiligen und das Buch auch vertreiben will. Zunächst ist eine Auflage von 5 000 Stück geplant; die Bücher sollen sieben bis acht Euro kosten. "Wenn das funktioniert, schwebt uns ein Reiseführer zu den Weltkulturerbe-Stätten im Land vor", so Fieber.

Derzeit betreibt der Verband im Sachsen-Anhalt 18 Häuser mit 2 500 Betten. In diesem Jahr soll damit begonnen werden, das Angebot in Halle aufzuwerten. Das mit 68 Betten eher kleine Haus soll von einem größeren mit 240 Betten abgelöst werden. Dazu soll eine alte Schule für neun Millionen Euro umgebaut werden. Ende 2012, Anfang 2013 sollen die ersten Gäste Quartier beziehen können.

Preise bleiben konstant

Das Preisgefüge in den hiesigen Herbergen soll Düsel zufolge in diesem Jahr konstant bleiben. Eine Übernachtung mit Frühstück kostet in den Jugendherbergen ab 16 Euro, Voraussetzung ist die Mitgliedschaft im DJH. Allerdings müsse man Mitte des Jahres Gespräche über die künftige Preisgestaltung führen, große Veränderungen in den Folgejahren schloss Düsel aber aus: "Wir sind an der Grenze von dem, was möglich ist."