Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Behörden finden Müll in Tongrube Vehlitz

Magdeburg/MZ. - Die Proben stammten aus Schürfen an drei verschiedenen Stellen der Grube und aus einer Tiefe von bis zu zwei Meter. "Wir haben dort ähnliches Material gefunden wie auch schon an der Oberfläche", so Esters. Darunter befanden sich Reste von Feuerzeugen und Verpackungen von Einweg-Kontaktlinsen.
Die Entsorgung organischen Materials, "egal ob nun Haus- oder Gewerbemülls", sei aber in Vehlitz verboten. Denn dieses Material löse chemische Reaktionen aus, die zur Gasentwicklung und zur Verschmutzung von Grund- und Regenwasser führten. Am Freitag und Sonnabend seien Proben von einem Gutachter des LAGB genommen worden. Die Ergebnisse sollen Esters zufolge spätestens Mittwoch zur Sondersitzung des Umweltausschusses des Landtages vorliegen, der sich mit der illegalen Müllentsorgung im Land beschäftigen will.
Unterdessen hat der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal, Thomas Kramer, am Montag teilweise einen Medienbericht bestätigt, wonach man gegen die Veolia-Tochter HRH Recycling GmbH in Rietzel (Jerichower Land) im Zusammenhang mit illegaler Müllentsorgung in der Tongrube Vehlitz ermittele. "HRH hat die Tongruben Möckern und Vehlitz beliefert", so Kramer. Geschäftsführer von HRH ist Stefan Strohm, der auch Chef der Sporkenbach Ziegelei ist - dem Betreiber der Tongrube Vehlitz. Die beiden Unternehmen firmieren unter derselben Adresse.
Nach Angaben der Sprecherin der Veolia Umweltdienste, Nina Steffenhagen, sind Veolia und die Sporkenbach Ziegelei zu je 50 Prozent Eigentümer von HRH. Veolia habe außerdem "lediglich einen Liefervertrag" mit HRH. In den vergangenen eineinhalb Jahren sei die Firma elf Mal betriebsintern geprüft worden, ohne dass Verstöße festgestellt worden seien, so Steffenhagen. Zu den aktuellen Vorgängen könne sie noch nichts sagen.