Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Abschlüsse und Bildungsausgaben im Land über OECD-Schnitt

Halle/dpa. - Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vomMittwoch in Halle hatten 2004 gut 92 Prozent der 25- bis 64-Jährigenmindestens das Abitur oder eine abgeschlossene Lehre. Alle neuenLänder liegen mit 90 Prozent über dem Bundesschnitt von 67 Prozentund erreichen im OECD-Vergleich internationale Spitzenwerte. AmDienstag hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung (OECD) ihren Bildungsbericht vorgelegt.
Bei höheren Abschlüssen ist Sachsen-Anhalt allerdings mit demSaarland Schlusslicht im nationalen Ländervergleich. So haben hier zuLande die wenigsten Menschen einen Hochschulabschluss oder einePromotion mit 12 Prozent. Im Bundesdurchschnitt sind es 15 Prozent,international 19 Prozent. Vor allem Frauen haben im Osten höhereAbschlüsse. In technischen Fächern führt Sachsen-Anhalt mitBrandenburg mit rund einem Drittel Frauenanteil.
Auch die Bildungsausgaben je Schüler und Studierendem lagen mit7600 Euro im Jahr 2003 über dem OECD-Durchschnitt von 7100 Euro undüber dem Bundeswert von 7000 Euro. Ähnlich sieht es beim Anteil derBildungsausgaben der öffentlichen Hand am Bruttoinlandsprodukt (BIP)aus. So lag der Durchschnitt der erfassten Industriestaaten bei 3,8Prozent BIP-Anteil und der Deutschland-Schnitt bei 3,1. Sachsen-Anhalt lag mit 4,6 Prozent erneut deutlich darüber, ebenso alle neuenLänder.
Der Landesvorsitzende der Linkspartei.PDS, Matthias Höhn, sagte,dass Bildung finanziell unterbelichtet sei. «Die Zahl der gutausgebildeten jungen Leute reicht bei weitem nicht, um dieHerausforderungen der modernen Wissensgesellschaft zu meistern. DerTeufelskreis, prekäre soziale Lage schlechte Bildung, gehörtendlich durchbrochen.» Sachsen-Anahlt müsse die Zahl derStudienplätze erhöhen und Kürzungen bei Hochschuletats zurücknehmen.
Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder haben amMittwoch eine Datensammlung veröffentlicht, in der ausgewählte OECD-Indikatoren im Bundesländervergleich dargestellt werden.