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Sachsen Sachsen: 21 Verletzte bei Zugunglück

20.09.2011, 12:30

Bad Lausick/dapd. - Der Präsident derBundespolizei Pirna, Wieland Mozdzynski, sowie der sächsischeVerkehrsminister Sven Morlok (FDP) korrigierten am UnfallortAngaben, wonach zunächst von 40 leicht und neun schwer Verletztendie Rede war.

Die Verletzten wurden nach Angaben der Deutschen Bahn amNachmittag in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Lokführer seiunverletzt geblieben, habe aber einen Schock erlitten, sagte einBahnsprecher.

Autofahrer rechtzeitig aus Wagen gerettet

Das Unglück ereignete sich den Angaben zufolge gegen 13.10 Uhr aneinem beschrankten Bahnübergang. Dort fuhr ein Kleintransporter aufein an der Schranke wartendes Auto auf und schob dieses durch dieSchranke auf die Gleise, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.Auf den Schienen sei das Auto von dem Regionalzug erfasst worden.Der 64 Jahre alte Autofahrer erlitt einen Schock. Er soll nochrechtzeitig von dem 28 Jahre alten Transporterfahrer aus dem Wagengeholt worden sein.

Durch den Zusammenstoß stürzte nach Angaben der Deutschen Bahnder erste Wagen des Zuges um. Zwei weitere entgleisten. Nach Angabeneines Polizeisprechers war der Zug mit 115 Stundenkilometernunterwegs. In der Bahn befanden sich Polizeiangaben zufolge etwa 50Fahrgäste. Die Bergung des Zuges sollte sich bis in die Nachthinziehen.

Ministerpräsident und Verkehrsminister zeigen sichbestürzt

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sagte am Abendin Dresden, er sei «zutiefst erschüttert» von dem schweren Unglück.Für den schnellen und umsichtigen Einsatz der Rettungskräfte sei er«außerordentlich dankbar». Der Ministerpräsident stellte einelückenlose Aufklärung des Unfalls in Aussicht. Anschließend machteer sich auf den Weg zum Unglücksort. Auch wollte er später einKrankenhaus in der Umgebung besuchen und dort mit Verletzten undRettungskräften sprechen.

Verkehrsminister Morlok zeigte sich am Unglücksort bestürzt vonder «Wucht des Aufpralls», wie er es nannte. «Hier müssen ungeheureKräfte gewirkt haben», sagte Morlok angesichts des völligzertrümmerten Pkw und des zum Teil umgestürzten Zuges. Er lobte,dass die Rettungskräfte zügig am Einsatzort gewesen seien. Es zeigesich, dass die Rettungskette offenbar gut funktioniert habe.

Bahn hat Hotline für Betroffene eingerichtet

Der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Geithain und Leipzigwurde den Angaben der Bahn zufolge eingestellt und einSchienenersatzverkehr zwischen Belgershain und Bad Lausickeingerichtet. Wegen beschädigter Kabel am Unfallort fuhren vorerstauch zwischen Narsdorf und Belgershain keine Züge.

Die Bahn hat unter der Telefonnummer 0800-3111-111 einekostenfreie Hotline für Betroffene und Angehörige eingerichtet.

Es ist nicht das erste Mal, dass es auf der Bahnstrecke zwischenLeipzig und Chemnitz zu einem Bahnunfall gekommen ist. Bereits imDezember 2009 war der hintere Triebwagen eines Regionalexpresses aneinem Haltepunkt in der Nähe von Bad Lausick entgleist. Der Wagengeriet in Schieflage und fing Feuer. Zwei Fahrgäste erlitten damalseinen Schock. Ein Jahr später verlor ein Regionalexpress bei BadLausick ein Zugteil.

Rettungskräfte stehen nach einem Zugunglück in Lauterbach bei Bad Lausick (Kreis Leipzig) am Dienstag neben dem verunglückten Zug. (FOTO: DPA)
Rettungskräfte stehen nach einem Zugunglück in Lauterbach bei Bad Lausick (Kreis Leipzig) am Dienstag neben dem verunglückten Zug. (FOTO: DPA)
dpa-Zentralbild