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Trauriger Anblick "X 50" in Schkopau: Zustand des ehemaligen Buna-Klubhauses betrübt

Von Michael Bertram 13.06.2016, 12:03
Einst prächtig, heute verwahrlost: das Buna-Klubhaus in Schkopau
Einst prächtig, heute verwahrlost: das Buna-Klubhaus in Schkopau Peter Wölk

Schkopau - „Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch im Klubhaus erinnern“, sagt eine 77-jährige Merseburgerin, die der heutige Zustand des „X 50“ in Schkopau tief betrübt. Aufhebens um ihre Person will sie nicht machen, weshalb sie auch anonym aus ihren Erinnerungen berichtet. „Ich war begeistert von der Aufführung von Goethes ’Egmont’“, erzählt sie. Wie das einstige Buna-Klubhaus an der B 91 heute aussieht, mache sie einfach traurig.

Damals, bei ihrem ersten Besuch, sei sie noch in der achten Klasse gewesen. Geschätzt 20 Jahre lang kam sie danach regelmäßig in den Prachtbau, der Anfang der 50er Jahre aus dem Boden gestampft worden war. Aufgrund eines Theateranrechts konnte die Kulturliebhaberin viele Aufführungen verfolgen. „Es gab neun Aufführungen im Jahr - drei Opern, drei Schauspiele und drei Operetten.“

Mit Wehmut wandert ihr Blick heute auf das damals so schmucke Gebäude, in dem eine Sache immer besonders ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte: „Ich erinnere mich noch sehr gut an den großen Kronleuchter“, sagt sie.

Chronist schwärmt vom Buna-Klubhaus

Auch der Chronist Heinz Rehmann schwärmt in einem seiner Artikel für das Heft „Merseburger Beiträge“ vom Buna-Klubhaus. Demnach zeuge vom hohen Niveau des in Eigenregie des Buna-Werkes errichteten Klubhauses die Tatsache, dass während der Rekonstruktion der Komischen Oper Berlin das Ensemble aus der Hauptstadt zwei Jahre lang Schkopau als Ausweichspielort nutzte. Nicht ohne Grund, bot das Klubhaus doch nicht nur eine Bühne: Noch in den 50ern wurden östlich vom Haupttrakt Anbauten für Gastronomie und Zirkel der Volkskunstarbeit errichtet, wie Rehmann schreibt.

Ganz sicher gibt es noch viele weitere Erinnerungen oder Anekdoten, die mit dem Buna-Klubhaus verbunden sind. Die Mitteldeutsche Zeitung ruft ihre Leser deshalb dazu auf, sich zu melden. Vielleicht existieren noch alte Fotos von Aufführungen oder anderen Anlässen.

Sollten Sie besondere Erinnerungen an das Buna-Klubhaus haben, melden Sie sich unter Tel. 03461/251980.
Mail: [email protected]. (mz)