Wohnhausbrand in Leuna Wohnhausbrand in Leuna: Warum das Feuerlöschen für die Kameraden äußerst schwierig war

Leuna - 7.15 Uhr heulten Donnerstagfrüh im Leunaer Stadtgebiet die Feuerwehrsirenen. In der Zimmererstraße in Leuna-Ockendorf stand aus noch unbekannter Ursache ein Gebäude einer kleinen Reihenhaussiedlung in Flammen. Zwei 76 und 56 Jahre alte Bewohner wurden dabei schwer verletzt. Eine Nachbarin (43) erlitt leichte Verletzungen. Alle drei kamen in Krankenhäuser beziehungsweise ins Brandverletztenzentrum nach Halle.
Wohnungsbrand in Leuna: Kameraden hatten große Schwierigkeiten beim Löschen
40 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Leuna, Günthersdorf, Kötzschau, Kreypau, Spergau, Bad Dürrenberg und Friedensdorf waren am Löscheinsatz beteiligt, der sich aus mehreren Gründen recht schwierig gestaltete, wie der Leunaer Stadtwehrleiter Matthias Forst der MZ berichtete. Denn der Brand breitete sich schnell vom Erdgeschoss über die erste Etage bis auf den Dachboden aus.
Von innen kamen die Feuerwehrleute zur Brandbekämpfung gar nicht mehr bis nach oben, weil schon eine Decke eingestürzt war. Außerdem war es in der engen und vollgeparkten Anliegerstraße für die Retter schwierig, mit den großen Fahrzeugen überhaupt an das Haus heranzukommen.
Die Drehleiter kam zum Einsatz, um die aus den Dachfenstern schlagenden Flammen zu bekämpfen und für eine bessere Brandbekämpfung mit Äxten das Dach zu öffnen.
Feuerwehreinsatz führte zu erheblichen Problemen im Berufsverkehr
Parallel dazu war es das Ziel der Feuerwehrleute, dass das Feuer nicht auch auf den Nachbareingang überspringt, was ihnen auch gelang.
Wegen der starken Rauchentwicklung gab die Feuerwehrleitstelle in Merseburg über die App „Nina“ eine mehrstündige Warnung an die Bevölkerung heraus und empfahl, sofort Fenster und Türen zu schließen und Lüftungs- sowie Klimaanlagen abzuschalten.
Außerdem führte der Feuerwehreinsatz zu erheblichen Problemen im Berufsverkehr. So war Leuna von Merseburg aus nicht mehr direkt zu erreichen. Kraftfahrer mussten auf die B 91 nach Spergau ausweichen oder wurden von Navis gleich über Bad Dürrenberg geschickt. Die Strecke Weißenfelser Straße-Kötzschener Weg in Merseburg war schnell überlastet. Stau an den Ampeln war die Folge. Die Polizeibeamten vor Ort hatten mit erzürnten und ratlosen Autofahrern zu tun.
Für die Feuerwehrleute wurde es ein sehr langwieriger Einsatz. Erst gegen 13.30 Uhr rückten die letzten Wehren ab und übergaben den Einsatzort an die Polizei, sagte Einsatzleiter Steffen Schieck. Später erfolge aber noch mal eine Nachkontrolle.
Einer der schwersten Brände der Stadt
Er schätzte ein, dass es sich um einen der schwersten Brände dieses Jahres in der Stadt gehandelt habe. Die Polizei nahm die Ermittlung zur Ursache des Feuers auf. Doch das ausgebrannte Haus kann vorerst nicht mehr betreten werden.
Es ist einsturzgefährdet, teilte das Revier Saalekreis mit. Die einzige gute Nachricht: Kein Anwohner in der Nachbarschaft musste anderweitig untergebracht werden. Es war im zweiten Halbjahr 2019 schon der zweite Hausbrand mit Verletzten im südlichen Saalekreis.
Mitte September war in einem Mehrfamilienhaus in Mücheln mit acht Wohnungen ebenfalls ein Feuer ausgebrochen. Drei Personen mussten daraufhin ärztlich behandelt werden. Der komplette Eingang wurde vorübergehend unbewohnbar. Es entstand damals Sachschaden von rund 100.000 Euro (die MZ berichtete).
