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Weinhoheit Weinhoheit: Warum Laura Weber ihre Amtszeit um ein Jahr verlängert

Von Anke Losack 09.10.2020, 12:47
Die Amtszeit der Steigraer Weinprinzessin Laura Weber geht für ein Jahr in die Verlängerung.
Die Amtszeit der Steigraer Weinprinzessin Laura Weber geht für ein Jahr in die Verlängerung. Katrin Sieler

Steigra - Die Amtszeit der Steigraer Weinprinzessin Laura Weber geht für ein Jahr in die Verlängerung. Darauf haben sich die 21-Jährige und der Winzerverein Steigra unter dem Eindruck der Coronapandemie verständigt. „Es wäre für meine Nachfolgerin nicht schön gewesen, weil keine Termine anstehen und sie die Gruppe der Weinprinzessinnen nicht wirklich kennenlernen könnte“, sagt die Steigraerin, für die es in diesem Jahr auch keinen feierlichen Abschied gegeben hätte. „Da habe ich gesagt, ich mache das Jahr noch.“

Die für Juni geplante Steigraer Weinwanderung, mit der Laura Webers Abkrönung verbunden gewesen wäre, wurde coronabedingt abgesagt. Wie die Weinprinzessin berichtet, werden auch die Weinverkostungen im November und Dezember diesen Jahres in Steigra ausfallen. „Das erste Mal, ich glaube, seit fast 80 Jahren. Es war kein leichter Schritt für die Winzer“, sagt die 21-Jährige, die einer Winzerfamilie entstammt und mitfühlt.

Ausflüge im Trabi auf den Weinberg in ihrer Kindheit

In ihrer Antrittsrede im Juni 2018 berichtete Weber davon, dass Ausflüge im Trabi auf den Weinberg in ihrer Kindheit zum Alltag gehörten. Schon früh habe sie begonnen, bei der Weinlese zu helfen. Später lernte sie auch die Winzerarbeit im restlichen Jahr kennen. Sie hoffte, dieses Wissen als Prinzessin vertiefen zu können. Die Bilanz ihrer nun etwas mehr als zwei Jahre währenden Amtszeit fällt schon jetzt sehr positiv aus. „In meiner bisherigen Amtszeit habe ich unglaublich viel gelernt“, sagt Laura Weber.

Bei regelmäßigen Schulungen und Besuchen auf Weingütern konnte sie sich enormes Wissen über Wein aneignen. Außerdem sei sie selbstbewusster geworden und habe gelernt, vor fremden Leute zu kommunizieren und offen zu sprechen. „Das konnte ich vorher gar nicht“, sagt sie. Und dann ist da noch ihre neu gewonnene Wochenendfamilie der Weinmajestäten von Saale-Unstrut. „Wir sind mittlerweile so eng befreundet“, berichtet sie und schwärmt über den Zusammenhalt unter den 14 Mädels.

Neujahrsempfänge, Weinverkostungen und Weinfeste

In ihrer Amtszeit habe sie bisher schon knapp 250 Termine miterleben dürfen, sagt Laura Weber. Darunter waren beispielsweise Ausstellungseröffnungen bei der Winzervereinigung, Neujahrsempfänge, Weinverkostungen und Weinfeste. „Das macht unglaublich viel Spaß und man lernt so viele Menschen kennen. Es ist schön, wenn man so etwas mal erleben darf“, sagt die 21-Jährige. Man müsse aber auch bedenken: „Es ist ehrenamtlich.“

Die meisten Termine seien am Wochenende und einige auch unter der Woche. Zeit für die Familie kam da manches Mal zu kurz. Außerdem hatte Weber noch ihr duales Studium im Sozial- und Gesundheitsmanagement zu bewältigen. Vor kurzem hat sie es erfolgreich abgeschlossen und arbeitet nun als pädagogische Fachkraft im Kinderhaus Vitzenburg.

Richtig große Termine, bei denen sie als Steigraer Weinprinzessin auftreten durfte, habe es seit dem coronabedingten Lockdown nicht mehr gegeben. Zwischen 60 und 70 Veranstaltungen seien ausgefallen, schätzt sie ein. Weber hofft aber, dass sie auch im dritten Jahr ihrer Amtszeit als Steigraer Weinprinzessin noch ein paar schöne Termine erleben darf. (mz)