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Weinbaugebiet Höhnstedt Weinbaugebiet Höhnstedt: Mit welcher Weinqualität 2016 zu rechnen ist

Von Claudia Crodel 06.11.2016, 11:00
Golden leuchtet das Laub in den Weinbergen wie hier an der Welle bei Höhnstedt. Nach der Lese steht fest: Die Winzer sind zufrieden.
Golden leuchtet das Laub in den Weinbergen wie hier an der Welle bei Höhnstedt. Nach der Lese steht fest: Die Winzer sind zufrieden. Günter Bauer

Höhnstedt - Auf den Weinhängen rund um Höhnstedt in der gemeinde Salzatal ist die Lese so gut wie vorüber. Nur beim Weingut Born hängen noch Trauben des noch Blauen Zweigelt an den Rebstöcken. Doch auch die werden in den nächsten Tagen eingebracht. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie wird der Wein des Jahrgangs 2016? Schließlich brachte das Wetter in den vergangenen Monaten eine ausgesprochen lange trockene Periode und in den letzten August sowie den ersten Septemberwochen eine ungewöhnliche Hitze.

„Wir haben sehr schöne Qualitäten geerntet. Das ist sehr erfreulich, weil es erst nicht so aussah wegen der langen Trockenheit“, sagt Alexander Ehm, Chef des Obst und Weinguts Obstproduktion Höhnstedt. Er schaut optimistisch auf das, was in den Fässern heranreift und dann in die Flaschen kommt. Acht weiße und vier rote Weinsorten baut sein Betrieb an. Doch was für den Winzer gut ist, war für den Obstbauer schlechter. Bei den Äpfeln nämlich sehe die Ernte diesmal nicht so gut aus, meint Ehm. Die Hitze bis weit in den September hinein habe vielen Früchten einen Sonnenbrand beschert. „Deshalb hatten wir in diesem Jahr mehr B- und C-Ware bei den Äpfeln“, sagt Ehm.

Sonne im September und Regen im Oktober

Und wie sieht es bei den anderen Winzern aus? Günter Born vom Weingut Born ist ebenfalls zufrieden. Sonne im September und Regen im Oktober habe dem Wein nicht geschadet. „Die Qualität ist gut. Wir haben hohe Mostgewichte verzeichnet, sogar etwas besser als im vergangenen Jahr“, erklärt er. Nur die Säure sei etwas geringer.

Auch das Jahr 2015 sei für die Winzer in Höhnstedt recht gut gewesen. „Mit den letzten vier Jahren können wir eigentlich zufrieden sein“, meint er. Nur in einer Hinsicht habe man ein wenig mit Problemen zu kämpfen gehabt, mit dem Pilzbefall. Der echte Mehltau machte manchem Winzer zu schaffen. In Borns eigenen Weinbergen sei das Problem jedoch nicht allzu stark aufgetreten.

Weingut Born

Das Weingut Born baut sieben weiße und vier rote Rebsorten an. In den nächsten Tagen werden die letzten Trauben des Blauen Zweigelts von den Rebstöcken kommen. Dann ist erstmal im Weinberg Schluss mit der Arbeit. Im Weingut allerdings ist viel zu tun. Die Rotweine liegen im Keller noch auf der Maische. Gleichzeitig werden die ersten Weine abgestochen. Im Hinblick auf die kommende Vorweihnachtszeit wird Glühwein abgefüllt. Und auch die Rotweine des letzten Jahrs kommen aus den Fässern in die Flaschen, denn man braucht Platz für den diesjährigen Rotwein. Und nicht zuletzt hofft Günter Born, zur Weihnachtszeit schon die ersten neuen Weine anbieten zu können.

Beim Weingut Hoffmann ging die lese bereits am 8. Oktober zu Ende. Auch Ulrike Hoffmann schwärmt: „Es war ein sehr gutes Winzerjahr für uns.“ Das führt sie auch auf die gute Pflege im Weinberg zurück. Die Anstrengung habe sich gelohnt, es gebe wieder Spätlese- und zwei Ausleseweine. Die Weinfreunde können sich zudem wieder auf einen guten Lutherweg- und Händelwein freuen. (mz)