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Vorwürfe gegen Ausländer Vorwürfe gegen Ausländer in Bad Dürrenberg: Stadt will über Lärmvorwurf diskutieren

Von Melain van Alst 06.02.2017, 11:30

Bad Dürrenberg - Es ist bald ein Jahr her, da hat sich das Wohnumfeld entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße und John-Scheer-Straße verändert. Angst hätten vor allem einige der älteren Anwohner, wenn sie die Häuser verlassen.

Anwohner in Bad Dürrenberg werfen ausländischen Familien vor, laut, dreckig und kriminell zu sein - Stadt sucht nun das Gespräch

Grund dafür seien ausländische Familien, die seit April 2016 in der Siedlung wohnen würden. Anwohner kritisieren bereits seit Monaten, dass die Familien, die möglicherweise den Sinti und Roma zuzuordnen sind, für Lärm, Schmutz und gestiegene Straftaten verantwortlich seien.

Nun soll es am Dienstag, 14. Februar, eine Einwohnerversammlung in der Aula der Borlach-Sekundarschule ab 18 Uhr geben. „Wir haben nach einem nahe gelegenen Ort gesucht, damit alle Anwohner teilnehmen können“, so Bürgermeister Christoph Schulze (CDU). Die Stadt habe zu der Versammlung die Regionalbereichsbeamten der Polizei, Vertreter des Kreisordnungsamtes sowie Vertreter des Unternehmens Algo Bau und Boden, die für die betroffenen Häuser zuständig sind, eingeladen.

Anwohner in Bad Dürrenberg fühlen sich allein gelassen

Bislang fühlten sich die Anwohner vor allem von jenem Eigentümer alleingelassen. Mehrere Bewohner, die selbst Wohnungseigentümer sind und sich zusammen geschlossen haben, hatten Protokolle und Schreiben an das Unternehmen gerichtet.

Äußern wollte sich der Eigentümer im November 2016 jedoch auf Anfrage der MZ nicht. Ob ein Vertreter zur Versammlung erscheint, ist offenbar noch unklar.

Mehrere Polizeieinsätze in Bad Dürrenberg

Grundsätzlich hatte das Polizeirevier zwischen April und November Einsätze durchgeführt, die jedoch nicht einer speziellen Personengruppe zuzuordnen waren.

Die Einsätze reichten von Lackkratzern an Autos, Verkehrsunfällen, einer Ruhestörung wegen Fußballübertragung bis zu Kennzeichenmissbrauch sowie den Diebstahl von Fahrradzusatzteilen wie Luftpumpen, Werkzeugen und Schläuchen. Seither seien keine Anzeigen wegen Diebstahl, Sachbeschädigung oder Lärmbelästigung eingegangen.

Auch die Leuna-Wohnungsgesellschaft (Leuwo) vermietet in der Siedlung Wohnungen. „Was uns etwas besorgt, sind die Aussagen von Mietern, dass diese sich etwas unwohl fühlen und lieber einen Umweg gehen als auf größere Menschenansammlungen zu treffen“, so Leuwo-Geschäftsführer Guido Födisch. Darüber hinaus würden der Leuwo keine Beschwerden ihrer Mieter vorliegen. (mz)