Von Baustrom bis Lampe Von Baustrom bis Lampe: Wachwechsel nach 30 Jahren bei Elektro-Simon

Braunsbedra - Coronabedingt fand es im Stillen statt, das 30-jährige Firmenjubiläum der Elektro-Simon GmbH aus Braunsbedra. Was die Kunden viel eher merken werden: Gründer Peter Simon will sich zurückziehen und der nächsten Generation Platz machen. Deshalb ist seit diesem Jahr sein Sohn Johannes (36) mit Geschäftsführer.
Wäre es nach Peter Simon gegangen, hätte er sein Gewerbe schon viel eher angemeldet als Ende 1989. Seit Jahren arbeitete er da schon als Elektromeister bei der damaligen LPG. Jemand habe ihm den Floh mit der Selbstständigkeit ins Ohr gesetzt. Die Idee habe ihm gefallen, erinnert sich der heute 65-Jährige. Aber wenn, dann wollte es der Roßbacher richtig machen. Er ließ sich zum Handwerkermeister qualifizieren, um selbst Lehrlinge ausbilden zu können.
„Das lief am Anfang sehr gut."
Anfangs war er ein Ein-Mann-Betrieb mit einer Werkstatt in seinem umgebauten früheren Schweinestall in Leiha. 1994 begann dann der Bau eines neuen Firmensitzes am Atlantis-Center in Braunsbedra. Mit dem Einzug dort wurde auch ein Geschäft eröffnet. „Das lief am Anfang sehr gut. Da war das Einkaufszentrum gut mit Läden gefüllt und stark frequentiert.“ Das hat sich mit dem wachsenden Lehrstand im Center freilich inzwischen geändert.
Dem Wachstum der Elektro-Simon GmbH tat das aber keinen Abbruch. Heute gibt es 15 Mitarbeiter, darunter zwei Lehrlinge. Einer kam erst in dieser Woche dazu. Er will Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik werden. In der Braunsbedraer Firma wird er künftig in Sachen Elektroinstallation fast ausschließlich regional tätig sein. Die Kundschaft ist privat, das Gewerbe sowie die öffentliche Hand, wobei die beiden letzteren als Auftraggeber überwiegen, wie Peter Simon sagt.
Für die Wartung und Reparatur von 3.000 Straßenlampen zuständig
Auf Baustellen sei man der erste und der letzte, umschreibt er das Aufgabengebiet. „Wir legen am Anfang den Baustrom und montieren, wenn alle anderen schon weg sind, die letzte Lampe.“ Auch bei der Straßenbeleuchtung ist die Elektro-Simon GmbH sehr aktiv. Peter Simon bezeichnet diesen Bereich sogar als sein Steckenpferd. Aktuell sei man für die Wartung und Reparatur von 3.000 Straßenlampen zuständig.
Außerdem überwindet das Team manchen Höhenmeter, ist in Schächten ebenso tätig wie an Photovoltaikanlagen auf Dächern. Großprojekte, für die Peter Simon den Zuschlag erhielt, sind zum Beispiel der Anbau an das Gymnasium Mücheln, das Schloss Schkopau oder aktuell das neue Servicewohnen am Stadtpark Braunsbedra und die Sanierung der Curieschule Merseburg.
Der künftige Chef Johannes Simon hatte immer schon Interesse fürs Geschäft und das Ziel, es eines Tages zu übernehmen, sagt er. Doch nach dem Elektrotechnik-Studium arbeitete er erst einmal neun Jahre als Planer. Dabei habe er wertvolle Erfahrungen gesammelt, ist weiter von ihm zu hören. Doch der 36-Jährige ist auch sicher, dass das vom Vater aufgebaute Geschäft eine Zukunft hat. „Strom wird immer gebraucht“, begründet das der Junior. (mz)