Neuzugang mit Doppelfunktion Volleyball: Neuzugang - Co-Trainer Andreas Renneberg will CVM wieder in die erste Liga führen

Spergau - Beim Training ragt der Neue in Reihen des Vereins Chemie Volley Mitteldeutschland nicht gerade heraus. Das Gegenteil ist der Fall. Zu den meisten Teamkollegen muss Andreas Renneberg aufschauen, ein ganzes Stück sogar. Schließlich misst Renneberg „nur“ 1,79 Meter. Und einige Spieler wie etwa Kapitän Artur Augustyn bringen es auf mehr als zwei Meter Körperhöhe. Doch einen Nachteil sieht der 32-Jährige darin nicht. „Nicht auf meiner Position“, sagt er ganz entspannt.
Pokalsiege und Meistertitel
Renneberg ist der zweite Zuspieler beim CVM, hat als solcher die Aufgabe, erfolgreiche Angriffe einzuleiten und die Mitspieler durch gekonnte Vorlagen gut ins Szene zu setzen. Erst vor wenigen Tagen war er zu den Piraten gestoßen.
„Ich hab noch ein paar Sachen aus Suhl geholt und dann ging es auch schon nach Spergau.“ Beim Projekt direkter Wiederaufstieg der Spergauer in die erste Volley-Ballbundesliga soll Renneberg eine entscheidende Rolle spielen - allerdings vermutlich eher weniger als Akteur auf der Platte.
„Ich könnte schon beim Saisonstart am Samstag einspringen, aber weil ich erst seit Kurzem mit dem Team trainiere, wäre das sicher nicht so günstig“, sagt er. Gerade auf der Position sei es wichtig, die Bewegungen der Teamkollegen genau kennenzulernen, was Zeit braucht. Renneberg wird also beim CVM vermutlich eher in seiner zweiten, seiner bevorzugten Funktion wichtig sein. „Ich habe den A-Trainerschein und die letzten zehn Jahre auch als hauptamtlicher Trainer gearbeitet.“
Und das ausgesprochen erfolgreich. Die Frauen vom Schweriner SC hat Renneberg unter anderem mehrere Jahre als Co-Trainer begleitet. Die sind im Damenbereich im Prinzip das Pendant zum mehrfachen deutschen Meister bei den Männern Friedrichshafen. Nationale Titel und Pokalsiege konnte auch Renneberg mit dem Topclub aus Mecklenburg-Vorpommern feiern. „Das war dort die professionellste Station meiner bisherigen Karriere.“
Zwei Hallen gibt es dort für die Volleyballer. Ein Sportinternat ist direkt angegliedert. „Volleyball ist dort unbestritten Sportart Nummer eins.“ Und dennoch zog es Renneberg in die Ferne. Ein Abenteuer in Sachen Volleyball war zu verlockend, eröffnete sich ihm tausende Kilometer entfernt: „Vor zwei Jahren war ich in Aserbaidschan Trainer.“
In die Hauptstadt Baku hatte es Renneberg verschlagen - eine Millionenmetropole. „In der ganzen Zeit habe ich auch nichts weiter als Baku kennengelernt.“ Die wenigen Frauenteams, nur sechs an der Zahl, hatten ihre Spielstätten allesamt in der Hauptstadt. „Es waren zwar nur wenige Mannschaften, aber das sportliche Niveau war dafür richtig hoch.“ Mehrere Nationalspielerinnen aus verschiedenen Ländern hatte Renneberg unter seinen Fittichen - aus Italien und den Niederlanden. Lukrative Verträge wurden offenbar geboten. „Aber das hängt dort auch mit dem Ölpreis zusammen und wenn es da eine negative Entwicklung gibt, gibt es auch schnell kein Geld mehr für den Sport“, erzählt er. Aus dem Grund war das Engagement des 32-Jährigen auch nur kurz.
Identifikation mit Verein
Zuletzt hat er als Trainer in Suhl gearbeitet. Das Frauenteam musste sich aufgrund finanzieller Probleme aus Liga eins zurückziehen. Renneberg ging - ebenfalls zu einem klammen Verein. Doch er identifiziert sich stark mit den Spergauern. „Vor über zehn Jahren habe ich schon hier gespielt“, erzählt er. An Duelle gegen Königs-Wusterhausen erinnert er sich noch gern. „Da waren 1.500 Leute in der Jahrhunderthalle.“
Jetzt will der 32-Jährige als spielender Assistent von Cheftrainer Mirca Dudas mithelfen, den CVM wieder dort hinzuführen, wohin er nicht nur nach Rennbergs Meinung hingehört: in die erste Liga. (mz)