Volleyball in Spergau Volleyball in Spergau: Die Piraten leben noch

Spergau/MZ - Tief durchatmen und das Sakko lüften hieß es am Donnerstagabend für Piraten-Trainer Ulf Quell nach einem packenden und emotionsgeladenen Match gegen den deutschen Rekordmeister und Tabellenführer VfB Friedrichshafen. Vor eigenem Publikum in der Jahrhunderthalle Spergau hatte sein Team den Goliath der Volleyball-Bundesliga an den Rand einer Niederlage gekämpft, sich nach mehr als zwei Stunden dann aber doch noch mit 2:3 geschlagen geben müssen. Aber immerhin, mit dem Trostpunkt gegen den früheren Verein Quells hat der CV Mitteldeutschland in der Liga ein Achtungszeichen gesetzt und eine klare Botschaft gesendet: Die Piraten leben noch.
Bissig und ungewohnt konzentriert gingen die Gastgeber von Anfang an gegen den haushohen Favoriten zu Werke. Dennoch schaffte es Friedrichshafen im ersten Satz noch, seine ganze Routine auszuspielen und sich schon im ersten Drittel eine Vier-Punkte-Führung herauszuarbeiten. Letztlich ging der erste Satz mit 25:16 an die Gäste.
Fehler am Fließband
Im zweiten Durchgang kehrten beide Teams wie ausgewechselt auf das Spielfeld zurück. Angetrieben vom erneut nur spärlich erschienenen, aber mit jedem Punktgewinn lauter werdenden Publikum zwangen die Piraten Friedrichshafen ihr Spiel auf. Die Gäste vom Bodensee gerieten zunehmend unter Druck und produzierten Fehler am Fließband. Selbst Aufgaben wollten nicht mehr gelingen. In dieser Verfassung war gegen die plötzlich wie im Rausch spielenden Spergauer nichts zu holen - mit einem 25:18 schaffte der CVM den Ausgleich.
Während nach starken zweiten Sätzen in den bisherigen Partien der Piraten meist ein Einbruch folgte, setzten die Schützlinge von Ulf Quell ihr dominantes Spiel konsequent fort. Umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns brachten dann jedoch den VfB in Führung und den Piraten-Trainer in Rage. Wegen Meckerns kassierte er die gelbe Karte.
Maschine Friedrichshafen stockt
Im vierten Satz drehten die Piraten ein weiteres Mal auf, hielten lange Zeit eine Drei-Punkte-Führung. Scharfe Aufgaben, sichere Blocks und der nötige Biss der Routiniers Jairo Hooi und Artur Augustyn waren der Schlüssel zum Erfolg. Die Maschine Friedrichshafen kam zu diesem Zeitpunkt nur schwer ins Laufen. Im letzten Drittel war es erneut eine Reihe von Fehlern, die dem VfB fast das Genick brach. Mit dem 25:23 schaffte der CVM erneut den Ausgleich.
Das entscheidende Tie gestaltete sich zunächst offen. Beim Stand von 4:4 zog Friedrichshafen dann jedoch davon. Mit 15:9 sicherten sich die Gäste noch zwei Punkte.