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Volleyball Volleyball: CVM empfängt VfB Friedrichshafen

Von stefan schröter 17.01.2013, 20:39

spergau/MZ. - Wenn David gegen Goliath gewinnen will, dann braucht er einen Trumpf in der Hinterhand. Das gilt auch für die Piraten vor ihrem Heimspiel am Samstag gegen den deutschen Rekordmeister Friedrichshafen. Mit Oliver Binder und Philip Ichovski haben die Spergauer gleich zwei davon. Denn die beiden Österreicher sind in diesem Fall so etwas wie Piraten-Spione. Beide kennen den Friedrichshafener Diagonalspieler Thomas Zass wie aus dem Eff-Eff. Schließlich spielen sie seit langem gemeinsam in der österreichischen Nationalmannschaft. "In der Vorbereitung helfen uns die beiden natürlich", meint auch Piraten-Trainer Matthias Münz.

Zass wird beim Rekordchampion Ventzislav Simeonov ersetzen, der sich im letzten Spiel gegen Bühl verletzt hat. In der Partie wurde der 23-Jährige allerdings auf Anhieb zum wertvollsten Spieler der Friedrichshafener gewählt. Nicht die einzige schlechte Nachricht. Auch die beiden Österreicher der Piraten haben in der Videoanalyse schon festgestellt, wie stark sich Zass in der letzten Zeit verbesserte: "Er war früher am Block nicht so gut, aber jetzt ist er mit dem harten Training beim Rekordmeister auch besser geworden", sagt Ichovski. Aber besser ist nicht perfekt und damit vielleicht eine Chance für die Piraten-Angreifer.

Auch Oliver Binder hat einen neuen Thomas Zass gesehen: "Er hatte immer eine gewisse Schlagrichtung beim Angriff, das war ganz witzig. Aber beim letzten Mal war das anders."

Philip Ichovski kennt Thomas Zass aus der gemeinsamen Spielzeit beim VCA Amstetten, wo sie zwei Jahre lang zusammen auf dem Parkett standen. "Thomas ist ein explosiver Spieler und war oft Topscorer in Amstetten", warnt Ichovski.

Binder und Zass sind gut befreundet, auch wenn sie sich zuletzt eher selten gesehen haben. "Es ist immer ein Spaß, wenn man sich mal wieder begegnet", sagt der 27-jährige Binder.

Wenn Zass und Binder gegeneinander spielen, stacheln sie sich vor den Partien meistens gegenseitig an - mit gegenseitigen Frotzeleien per SMS. Vor dem Duell am Samstag ist das Handy aber bisher stillgeblieben. Bisher, denn: "Vielleicht mache ich noch die ein oder andere Sache", sagt Binder lachend.

Obwohl Zass stärker geworden ist, werden die Piraten froh sein, dass Ventzislav Simeonov nicht zum Einsatz kommen kann. Denn der erfahrene 35-Jährige drehte das Hinspiel Anfang November beinah im Alleingang. Zuerst wehrte er im entscheidenden fünften Satz den Matchball der Piraten ab, um dann mit zwei weiteren Punkten das Spiel endgültig zugunsten der Baden-Württemberger zu entscheiden.

Allerdings wird am Samstag um 19.30 Uhr eine selbstbewusste Piraten-Mannschaft auflaufen. Schließlich gelang den Spergauern am vergangenen Sonntag in Unterhaching ein Achtungserfolg. Sie zwangen den haushohen Favoriten Generali in den Tiebreak, der nur ganz knapp verloren ging. "Das Selbstvertrauen ist bei uns auf alle Fälle da", sagt Trainer Matthias Münz. Und mit Friedrichshafen kommt von den drei großen Mannschaften in der Bundesliga der mit Tabellenplatz drei derzeit am schlechtesten platzierte.

Dennoch: Die Piraten sind weiterhin der krasse Außenseiter gegen Friedrichshafen. Doch in dieser Rolle fühlen sie sich auch sichtlich wohl wie Zuspieler Florian Völker. Auch bei ihm ist das neue Selbstbewusstsein zu spüren: "Friedrichhafen muss uns erstmal schlagen", sagt der 21-Jährige überzeugt.

Mit den beiden Österreichspionen kann die Überraschung vielleicht doch gelingen. Dann hätte Oliver Binder nach der Partie allen Grund seinem Freund Thomas Zass Kurznachrichten zu schicken. Und die Frotzeleien fühlen sich dann sicher richtig gut an.