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TSV Leuna gegen Berliner SC TSV Leuna gegen Berliner SC: Daniel Vakrilov erzielt den Siegtreffer

Von nico grünke 19.10.2015, 21:26
Leunas Torwart Jan-Niklas Schmidt pariert einen Berliner Schuss auf seinen Kasten. Der Schlussmann musste nur einmal hinter sich greifen.
Leunas Torwart Jan-Niklas Schmidt pariert einen Berliner Schuss auf seinen Kasten. Der Schlussmann musste nur einmal hinter sich greifen. Peter Wölk Lizenz

leuna - Die Trainingsjacke lässig über die Schulter gehängt schlenderte Daniel Vakrilov zufrieden über den Kunstrasen im Leunaer Stadion des Friedens. Nach der anstrengenden Regionalligapartie zwischen dem TSV Leuna und dem Berliner SC (2:1) sollte der Hals vor den kalten Temperaturen geschützt werden: „Bloß nicht erkälten.“

Aber redeten über das, was sich gerade abgespielt hatte - dazu musste sich Vakrilov erst etwas durchringen. Nicht etwa, weil es für den 20-jährigen Hockeyspieler und seinen TSV so schlecht im Regionalliga-Punktspiel gelaufen war, sondern weil Vakrilov eher bescheiden ist. Seine Leistungen auf dem Feld sprechen derzeit dafür umso mehr für den Spielmacher der Leunaer. Seine Formkurve ging zuletzt stetig nach oben. Drei Tore steuerte Vakrilov allein in den vergangenen beiden Begegnungen bei. Zudem leistete er in der Hinrunde der Feldsaison oft die Vorarbeit für viele TSV-Treffer. Auch Trainer Andreas Rehder ist die Entwicklung nicht entgangen. „Daniel hat mit Sicherheit einen Leistungssprung vollzogen“, betont der Coach. Über den Treffer Vakrilovs im Spiel gegen den Berliner SC geriet Rehder regelrecht ins Schwärmen. Durch eine sogenannte „argentinische Rückhand“, einem Schlag mit der Rückhandkante des Schlägerschaftes, besorgte der Spielmacher in Hälfte zwei die 2:1-Führung. „Das ist technisch anspruchsvoll. Das können nicht viele.“ So erstklassig die angewandte Technik beim Torabschluss war, so wertvoll war auch der Treffer. Denn Vakrilovs Führungstor bedeutete schließlich den Sieg für den TSV. Bis dahin war es allerdings ein hartes Stück Arbeit.

Die erwartungsgemäß starken Gäste aus der Hauptstadt setzten den TSV phasenweise enorm unter Druck. TSV-Torhüter Jan-Niklas Schmidt zeigte, dass er ein starker Rückhalt ist. Das gilt zurzeit für den gesamten Abwehrbereich. Als etwa der BSC wenige Sekunden vor Schluss eine Strafecke gekonnt ausführte, war Verteidiger Christopher Funke zur Stelle. Er wehrte den Ball ab, was bei den angespannten Fans für Erleichterung sorgte. Funke hatte den eigenen Anhang schon vorher jubeln lassen: Eine Strafecke verwandelte er in gewohnt souveräner Manier zum zwischenzeitlichen 1:0. Allerdings brauchte der TSV dafür fünf Anläufe, weil die Gäste offenbar vorbereitet waren auf die Eckenvarianten der Leunaer.

Rehders Geheimrezept bei diesem Standard ist anscheinend keines mehr. Zu verhindern ist Funke Treffsicherheit dank dessen Präzision dennoch nicht. Zum Glück für den TSV. Weniger Glück hatten die Leunaer beim zwischenzeitlichen Ausgleich. Zum Teil ging der auch auf Vakrilovs Kappe, wie der 20-Jährige später zugab. „Ich muss zugeben, dass das in dem Moment zu einfach für meinen Gegenspieler war.“ Später machte der Spielmacher den Fauxpas wieder gut. Antwortete mit seinem genialen Kunstschuss.

Gelernt hat Vakrilov das Hockeyspielen beim TSV. Der 20-Jährige ist ein Eigengewächs. Seit fast zehn Jahren spielt er bereits beim TSV, hat die Nachwuchsabteilungen durchlaufen und ist zu einer festen Größe im Herrenteam geworden. Ein prima Beispiel dafür, was regionale Vereine durch die Förderung des eigenen Nachwuchses erreichen können.

Durch Vakrilovs Siegtreffer beendet Leuna die Hinrunde auf Rang drei und damit unmittelbar vor dem Berliner SC. Die folgende kleine Siegesfeier in gemütlicher Runde hatten sich Vakrilov und die weiteren Spieler mehr als verdient.